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Der Aufstand der Matrosen

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertSamstag, 03.11.2018

Vor genau 100 Jahren begann der Matrosen- und Arbeiteraufstand in Kiel. Die Menschen hatten genug vom Krieg, verweigerten Befehle und kämpften für einen schnellen Friedensschluss. Arte zeigt ein Dokudrama, das die damaligen Ereignisse aus persönlicher und gesellschaftlicher Perspektive beleuchtet.

Deutlich werden die Verzweiflung der Menschen und ihr Wille, sich für ein besseres Leben zu erheben. Sie fühlten sich ausgenutzt, übervorteilt und schlicht missbraucht. Doch gegen den Idealismus der Matrosen und Arbeiter stellte sich die Machtpolitik des Establishments. Letztlich beendeten geschickte Verhandlungen und Intrigen den Aufstand. 

Zwar hatte sich der neue Gouverneur von Kiel, Admiral Wilhelm Souchon, gegen ein Blutvergießen entschieden. Obwohl überzeugter Monarchist, lastet er den verlorenen Krieg der Unfähigkeit Kaiser Wilhelms II. an. Souchon hat deshalb in gewisser Weise sogar Verständnis für die Forderungen der Matrosen und will die Krise durch Verhandlungen lösen. Dafür holt er den MSPD-Reichstagsabgeordneten Gustav Noske nach Kiel, der sich selbst an die Spitze des Aufstands setzt. Er entmachtet und isoliert die Matrosen, setzt dann sogar Wilhelm Souchon als Gouverneur ab und beendet den Matrosenaufstand durch geschickte Intrigen in wenigen Tagen.

Was bleibt, ist der revolutionäre Funke, der aus Kiel nach Berlin getragen wird und dort dramatische Folgen hat. Aber auch die neuerliche Gewissheit, dass alle Bewegungen letztlich am persönlichen Ehrgeiz einiger weniger Menschen scheitern, die ihr eigenes Vorankommen über die Sache der Allgemeinheit stellen. In diesem Fall in der Person Gustav Noskes, der kurze Zeit später eine entscheidende Rolle bei der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts spielte und anschließend Reichswehrminister im ersten Kabinett Scheidemann wurde. 

Der Aufstand der Matrosen

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Kommentare 3
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 6 Jahre

    ...ist bestimmt Geschmackssache, aber mich nerven diese semi-gelungenen Schauspielereinlagen immer etwas. Ist schon informativ, aber das alte Material ist viel spannender und da könnten doch einfach vorgelesene Stimmen von damals drüber liegen und gut.
    piqer Dirk Liesemer hat ja dieses wirklich sehr gute Buch zum Thema verfasst, welches ich hier kurz besprochen habe: https://www.piqd.de/li...

    1. Torsten Schubert
      Torsten Schubert · vor fast 6 Jahre

      Grundsätzlich richtig, auch mich nervt dieses Format oft. Die oben genannte Dokumentation fand ich allerdings gelungen und damit eine positive Ausnahme.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 6 Jahre

      @Torsten Schubert ...habs ja auch interessiert angesehen...

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