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geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Bosnien-Krieges ist Bosnien-Herzegowina der vielleicht fragilste europäische Staat und zugleich eines derjenigen Länder, das in der medialen Öffentlichkeit außerhalb der Westbalkan-Region kaum existiert. Praktisch unbemerkt von dieser Öffentlichkeit steuert Bosnien-Herzegowina derzeit auf einen neuen gewaltsamen Konflikt zu, der zu einem Auseinanderbrechen des Staates führen könnte – ausgerechnet, nachdem das Land vor einigen Monaten offiziell seinen EU-Beitrittsantrag gestellt hat. Nominell geht es bei dem Konflikt „nur“ um ein Referendum im Landesteil „Republika Srpska“, bei dem über den 9. Januar als Nationalfeiertag dieser Region abgestimmt werden soll – der Tag, an dem 1992 die Gründung eben jener Republika Srpska ausgerufen wurde, was entscheidend mit zum Bosnien-Krieg führte. Der Präsident der Republika Srpska, Milorad Dodik, will das Referendum seit langem abhalten lassen und droht zugleich, mal versteckt, mal auch offen, mit der Abspaltung der Republika Srpska von Bosnien-Herzegowina. Am morgigen Sonntag nun soll das Referendum definitiv stattfinden. Im Vorfeld drohten bosnische Politiker der Republika Srpska für den Fall separatistischer Aktionen militärische Konsequenzen an; in Serbien und Kroatien äußerten Regierungsvertreter Besorgnis wegen eines drohenden neuen Krieges. Mitarbeiter des Auslandsbüros der „Konrad-Adenauer-Stiftung“ in Bosnien-Herzegowina erläutern in einem Länderbericht die innerbosnischen Hintergründe des Konfliktes und seine Einbettung in die Lage auf dem Westbalkan und in die internationale geopolitische Konstellation.
Quelle: Karsten Dümmel, Ivana Marić kas.de
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Interessanter Beitrag. Deckt auch die unterschiedlichen Layer gut ab.