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Medien in Serbien: Das Elend der Selbstzensur

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckFreitag, 01.01.2016

Das Jahr 2015 war kein gutes für die Pressefreiheit in den Ländern des Westbalkan. Besonders in Serbien nicht. Es gab Dutzende Angriffe auf Journalisten. Morde an Journalisten früherer Jahre blieben weiterhin unaufgeklärt. Die neuen Eigentümer des legendären Belgrader Radiosenders B92 feuerten im Juli zwei Drittel der Redaktion und stellten von Politik- und Kulturprogramm auf Boulevard um. Und wenige Tage, bevor die EU im Hinblick auf Serbiens angestrebten Beitritt in den Brüsseler Klub feierlich die ersten beiden Verhandlungskapitel eröffnete, hatte der Regierungschef Aleksandar Vučić zusammen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow vor der versammelten Weltpresse eine hanebüchene Attacke auf die OSZE-Medienbeauftragte Dunja Mijatović geritten. Als besonders besorgniserregend bezeichnete der unabhängige serbische Journalistenverband NUNS kürzlich den Umstand, dass – einer verbandseigenen Umfrage zufolge – immer mehr Journalisten (aktuell jeder fünfte Befragte) zur Selbstzensur bereit seien, um ihre Existenz zu sichern (hier der Link zur serbischsprachigen Pressemitteilung von NUNS). Mit dem Thema der Selbstzensur in serbischen Medien beschäftigt sich auch der Journalist Bojan Cvejić, der Mitglied der NUNS-Geschäftsführung ist, in einem Artikel für das unabhängige Blog-Portal „kosovotwopointzero.com“. Er spricht von einer „Kultur der Selbstzensur“ in serbischen Medien und beschreibt anhand von zahlreichen Beispielen ihre Mechanismen.

Medien in Serbien: Das Elend der Selbstzensur

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