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geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Die Republik Moldau, gelegen zwischen dem Nordosten Rumäniens und dem Südwesten der Ukraine, steckt seit mehr als einem Vierteljahrhundert in dem ältesten separatistischen Konflikt der postsowjetischen Zeit, dem so genannten Transnistrien-Konflikt, der auch für Gesamteuropa eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt. Bereits 1989 entzündete er sich an einem Streit um die Schreibweise der moldauischen Sprache (identisch mit dem Rumänisch) mit lateinischen oder kyrillischen Buchstaben.
Als Folge des Streits spaltete sich Transnistrien, ein schmaler Landstreifen am linken Ufer des Dnjestr, von der Moldau-Republik ab – noch bevor diese im August 1991 ihre Unabhängigkeit ausrief. Grob gesagt, ging es bei dem Konflikt damals jedoch nicht um ethnische oder Sprach- und Orthographieprobleme, sondern um einen Machtkampf zwischen verschiedenen Fraktionen der moldauischen Kommunisten.
Im Frühjahr und Sommer 1992 gipfelte der Konflikt in einem kurzen, blutigen Krieg. Ende Juli 1992 wurde dann eine Art Friedensabkommen geschlossen. Seitdem dauert der Konflikt „friedlich“ an. Die in Transnistrien stationierten Soldaten und das immense russische Waffenarsenal geben damit das älteste Beispiel dafür, mit welchen Mitteln Moskau seinen Einfluss in den postsowjetischen Republiken zu bewahren versucht, außerdem ist Transnistrien heute eine der größten europäischen Drehscheiben für Geldwäsche und den Handel mit Drogen und Waffen.
Mit all dem haben sich die Eliten auf beiden Seiten des Landes jedoch gut eingerichtet – sie profitieren bestens von dem Konflikt. Warum das so ist und warum daher eine Reintegration Transnistriens in die Moldau-Republik nicht absehbar ist, beschreibt der Journalist Wladimir Solowjow in seinem Text über den „idealen“ Konflikt am Dnister. Solowjow ist Chefredakteur des unabhängigen, russischsprachigen Portals newsmaker.md – eines Mediums, dessen Qualität vergleichbare rumänischsprachige Angebote im Land ironischerweise meist übertrifft.
Quelle: Wladimir Solowjow EN opendemocracy.net
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