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Über Zensur und Selbstzensur am russischen Buchmarkt

Simone Brunner
Freie Journalistin

Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).

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Simone BrunnerMittwoch, 17.02.2016

Verkauft sich das Jean-Genet-Buch in meinem Buchladen? Oder verstoße ich damit sogar gegen das neue „Anti-Homosexuellen-Gesetz“, wenn ich es in die Auslage geben? Fragen, mit denen sich in Russland Buchhändler und Verleger auseinander setzen müssen. Die russische Journalistin Mascha Gessen nimmt in ihrem Artikel für The Intercept (eine Website von Laura Poitras und Glen Greenwald, aber das nur am Rande) den russischen Buchmarkt auseinander. 

Gessen lebt seit Jahren in den USA. Ihre kritische Putin-Biografie wurde in vielen Ländern verlegt – außer in Russland. An manchen Stellen spitzt Gessen etwas zu: Das im Artikel erwähnte Buch über einen Dialog zwischen dem Oppositionellen Alexej Nawalni und dem polnischen Publizisten Adam Michnik ist sehr wohl in mehren Buchläden in Moskau erhältlich – so war das zumindest bei meinem letzten Moskau-Aufenthalt. Der Moskauer Buchmarkt ist also nicht ganz so homogen, wie das Gessen darstellt. Der Artikel stellt aber eine sehr spannende Grundfrage nach den Mechanismen von Literatur- und Kulturproduktion im gegenwärtigen Russland. Was ist Zensur, was Selbstzensur? Oder doch alles „nur“ kommerzielles Kalkül des Buchmarktes, inmitten einer Patriotismuswelle? 

Über Zensur und Selbstzensur am russischen Buchmarkt

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