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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
In der neuen Ausgabe der Russland-Analysen wird "Die soziale Lage in den Regionen" beleuchtet. Wissenschaftler aus Moskau, Berlin und London nähern sich dem größten Flächenland der Welt in dem von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen herausgegebenen Newsletter.
Da die wirtschaftliche Lage Russland oft verbunden wird mit der neuen Weltpolitik von der Ukraine bis Syrien ist das nicht nur für Ökonomen oder Betroffene relevant. Ein Fazit:
"Wie so oft bei Restaurationen, schieben die Restauratoren die Gründe für die Veränderungen, die sie rückgängig zu machen wünschen, nach außen. Für Orban in Ungarn ... ist es Brüssel, gegen das die angebliche nationale Eigenart verteidigt werden muss. Für Kaczyński in Polen ist es das erneute deutsche Diktat. Und für den Kreml (und mit ihm für viele Menschenin Russland) ist es der Westen insgesamt, gegen dessen Kolonisierungsversuche sich zur Wehr gesetzt werden muss.
Es sieht aus, als ob die Selbstbefreiung von vor 25 Jahren in Russland heute weitgehend vergessen ist. Doch das scheint nur so. Ich bin davon überzeugt, dass auch die russische Gesellschaft (und noch mehr die Gesellschaften westlich von Russland und östlich des alten Westens) sich längst auf den 1968 vom Westen eingeschlagenen Weg einer tiefgreifenden Veränderung der Herrschaftsverhältnisse gemacht hat. Dieser Weg ist nicht gerade, sondern verschlungen. ... Und er wird zu neuen russischen Eigenarten führen. Der reale und der kollektive Putin können ihn eine Weile aufhalten, die Bewegung behindern. Verhindern können sie sie nicht.
Nun operiere ich hier die ganze Zeit leichthändig mit ganzen Gesellschaften und internationalen Großräumen. Die sind aber keineswegs so homogen, wie es deshalb vielleicht erscheinen mag. Es gibt, gesellschaftspolitisch, einen (minoritären) inneren Osten im Westen und einen (minoritären) inneren Westen im Osten. In beiden sind die Leiden an den Zumutungen der Moderne heftig. Der Westen hat nur schon ein wenig mehr Erfahrung damit."
Quelle: Natalia Zubarevich, Gulnaz Sharafutdinova, Sergey Medvedev, Jens Siegert laender-analysen.de
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Steile These. Mal sehn was draus wird. So wie ich dass sehe, wird die Entwicklung wohl eher anhalten und sich verstärken anstatt ein "päusjen" einzulegen.
Der Westen hat übrigens auch seine Feinde von "Außen". Seinen selbst erschaffenen Terrorismus.