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Europa

Was Varoufakis zu Macron einfällt

Eric Bonse
Finanzkrise, Eurokrise, Deflations-Gefahr: Als EU-Korrespondent in Brüssel wird man notgedrungen zum Wirtschaftexperten.

Studium der Politikwissenschaft in Hamburg, danach als freier Journalist nach Paris, wo mich das "Handelsblatt" engagiert hat. Seit 2004 lebe und arbeite ich in Brüssel, seit 2010 wieder freiberuflich, u.a. für "taz" und "Cicero". Zudem betreibe ich den EU-Watchblog "Lost in EUrope".

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Eric BonseDienstag, 27.06.2017

Seit dem letzten EU-Gipfel gilt Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron auch in Deutschland als Hoffnungsträger. „Hand in Hand" mit Kanzlerin Angela Merkel will er die EU reformieren, Merkel sonnt sich im Glanz des jungen Politstars. Die Medien sind begeistert; „Mercron" ist ihr neues Traumpaar.

Doch was hält ein linker EU-Kritiker wie Yanis Varoufakis von Macron? Erst einmal sehr viel. Denn Macron hat Griechenland vor dem Rauswurf aus der Eurozone bewahrt; gemeinsam mit Ex-Präsident Francois Hollande wehrte er 2015 die Grexit-Attacke von Finanzminister Wolfgang Schäuble ab.

Macrons Reform der Eurozone hingegen findet bei Varoufakis keine Gnade. Sie gehe nicht weit genug, um den Euro vor externen Schocks zu schützen, und laufe auf eine „Föderation lite" hinaus. Macron hoffe zwar, die Föderation später auszubauen, sein „Gradualismus" sei aber zum Scheitern verurteilt.

Als Alternative empfiehlt Varoufakis der Eurozone, eine Föderation zu „simulieren". Alle Akteure sollten sich so verhalten, als seien sie bereits in einem Bundesstaat vereint. Das klingt zwar verlockend, scheint mir jedoch noch unrealistischer als Macrons Vision. Anregend ist Varoufakis allemal.

Was Varoufakis zu Macron einfällt

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 7 Jahre

    Mit Deiner Einschätzung bin ich einverstanden. Eine unheimliche Assoziation hatte ich an die Endzeit der DDR. Die Reförmchen der Herrschenden waren viel zu schwach, Bücher von Dissidenten lasen eine breitere Schicht illegal. Diese waren von der Analyse oft brillant, aber ihre Vorschläge wirkten oft unrealistisch.
    Ähnlich ergeht es mir nun bei Varoufakis, nicht nur bei diesem Text, sondern auch als ich DAS EURO-PARADOX rezensierte.

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