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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke
Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.
Jeffrey Eugenides porträtiert Zadie Smith! Allein das muss jeden sofort anmachen, der ein Faible für britische oder amerikanische Romanautoren der Gegenwart hat.
Aber hält das Porträt, was es verspricht? Auf jeden Fall! Denn Eugenides (u.a. Middlesex, the Virgin Suicides) versucht nicht nur der Schriftstellerin Zadie Smith (u.a. White Teeth, Swing Time), sondern auch dem Menschen dahinter auf die Spur zu kommen.
Dass das nicht so einfach ist, zeigt schon der erste Satz: "Zadie Smith is there and not there". Dieser sagt viel mehr aus, als dass ein intensives Gespräch über Facetime schwierig zu führen ist (btw. teile ich Eugenides Unbehagen gegenüber dieser Form der Kommunikation).
Aber Eugenides arbeitet sich behutsam vor und fügt das Puzzle nach und nach zusammen: Warum hat Zadie mit "Swing Time" ihren ersten Roman aus der ICH-Perspektive geschrieben? Wie viel Autobiographie steckt darin? Was unterscheidet das Selbstverständnis von weiblichen und männlichen Autoren? Warum ist sie zuhause nur ohne Make-Up und tolle Klamotten anzutreffen ("the work of being female, the performance of gender", das nervt sie bisweilen)?
Hat sie als Tochter einer Jamaikanerin und eines Briten ihre Identität, ihren Platz in der Welt gefunden und wie spiegelt sich das in ihrem neuen Roman wider? Welches Erbe haben die Sklaverei und der Kolonialismus aus ihrer Perspektive hinterlassen?
Ich habe den Beitrag mit Freude gelesen. Er ist mit wunderbaren Fotos von Zadie Smith illustriert, die wirklich an die Nofretete erinnern. Und der Text ist selbst ein Stück Literatur. Es wäre schön, solche Artikel öfter im deutschen Feuilleton zu finden.
Quelle: Jeffrey Eugenides Bild: Jackie Nickerson EN nytimes.com
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