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Ich teile hier eher selten Texte von Theolog*innen, aber dieser hier ist interessant. Viele werden das Phänomen kennen, dass in unserer Eltern- oder Großelterngeneration die Männer mehr Hobbys haben als die Frauen, einfach weil sie mehr Freizeit haben und weniger Care-Arbeit leisten. Clarissa Breu ist Pfarrerin und erzählt in diesem Text, wie dieses Phänomen dann besonders deutlich wird, wenn die Frauen sterben:
Er sitzt mir gegenüber und sagt nichts. Ich frage, ob er nicht doch noch etwas erzählen möchte über seine verstorbene Frau: „Hatte sie markante Eigenschaften? Gibt es irgendwelche typischen Sprüche oder Anekdoten? Was hat sie denn gerne gemacht?“
„Nein, keine Eigenschaften. Eine gute Hausfrau war sie; kein Alkohol, keine Gewalt. Alles gut“, sagt er und schaut mich entgeistert an.
Ungefähr so verlief eines meiner ersten Trauergespräche in der dreijährigen Ausbildung zur evangelischen Pfarrerin. Und es sollte nicht das Einzige dieser Art bleiben. Denn die Lebensläufe der Generation von Frauen, die derzeit hauptsächlich beerdigt wird, sind einander in der Darstellung ihrer Partner und Söhne überraschend ähnlich.
Viele ihrer Trauergespräche würden so verlaufen, schreibt Breu.
Die Frauen, die derzeit im hohen Alter sterben, werden zu einem erstaunlich hohen Prozentsatz mit denselben Attributen und Lebensläufen bedacht: Die Mama hat zwar eine bestimmte Ausbildung, manchmal sogar ein Studium, aber dann kamen die Kinder. Und sie hat halt so gern gekocht! Sie war immer für uns da, hatte stets ein offenes Ohr und hat uns sogar in der Nacht noch belegte Brötchen hingestellt. Ein Kollege, dem ich das erzähle, ergänzt: „Und ihren Garten hat sie so geliebt!“ Nicht nur ich mache also diese Erfahrung.
Es kann natürlich sein, dass eine Frau gern gekocht und den Garten gepflegt hat. Aber vielleicht hatte sie auch keine andere Wahl, als in den Tätigkeiten aufzugehen, die für sie in einer traditionellen Rolle als Ehefrau und Mutter vorgesehen waren.
Das Phänomen der Gender-Performance macht auch vor dem Tod nicht halt. Es setzt sich fort in der Art, wie wir trauern, in der Art, wie wir über Verstorbene erzählen, in der Art, wie wir Beerdigungen organisieren, in der Art, wie wir mit der Pfarrerin sprechen, wenn der formelle Teil vorüber ist. Es tröstet mich, dass die Beerdigung nicht das letzte Wort über ein Leben hat, dass die Repräsentation eben nur Repräsentation ist und dass das, was jemand gewesen sein wird, nicht feststeht.
Quelle: Clarissa Breu Bild: Maria von Usslar anschlaege.at
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