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Feminismen

"I'm not a feminist, I'm a humanist" - über ein absurdes Argument, das immer mehr in Mode kommt

Daniel Schreiber
Autor und Journalist
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Daniel SchreiberSamstag, 13.02.2016

Wenn ich eine Entwicklung aus den vergangenen Jahren nennen sollte, über die ich mich wirklich freue, dann die, dass feministische Ideen populärer geworden sind als je zuvor. Und dass diese Popularitätswelle stärker denn je auch ethnische und queere Positionen einbezieht. Aber natürlich gehen solche Phänomene immer auch mit einem Backlash einher. Das überraschendste Backlash-Argument und eines das immer mehr in Mode kommt, ist ein Bekenntnis zu einem falsch verstandenen Humanismus. Sarah Jessica Parker etwa gehört zu den Leuten, die öffentlich immer wieder gerne sagen, dass sie Humanisten, nicht Feministen seien. Charlotte Rampling und Meryl Streep wischen Bedenken über ethnische Benachteiligungen - wie gerade bei der Oscar-Diskussion und bei der Berlinale geschehen - gerne mit dem Argument vom Tisch, dass man Menschen nicht klassifizieren müsse. In gewisser Hinsicht nimmt die Humanistinnen-Mode geschmackvoll Distanz von sozialen Bewegungen, die als etwas unappetitlich wahrgenommen werden. In einem sehr lesenswerten Text nimmt Megan Garber das Humanismus-Argument auseinander. Sie erklärt, wie realitätsfern es ist und warum es Diskussionen über Geschlecht, Ethnie und Privileg verhindert - Diskussionen, die wir dringend brauchen. Wir sind eben nicht alle gleich und systematische Ungleichheiten lassen sich auch nicht durch ein wohlwollendes Bekenntnis zum Mensch-Sein aus der Welt schaffen.

"I'm not a feminist, I'm a humanist" - über ein absurdes Argument, das immer mehr in Mode kommt

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