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Feminismen

Lena Dunham über Kesha und den Wandel darüber, wie wir über Missbrauch sprechen

Daniel Schreiber
Autor und Journalist
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Daniel SchreiberFreitag, 26.02.2016

In Deutschland hat der Fall von Kesha kaum für Aufregung gesorgt. In Amerika hat er eine Woche lang das Tagesgeschehen bestimmt. Die Popsängerin hat ausgesagt, von ihrem Produzenten 10 Jahre lang auf Drogen gesetzt und missbraucht worden zu sein. Trotz dessen ist sie aufgrund ihres Plattenvertrags mit Sony dazu verpflichtet, dem besagten Produzenten weiterhin Kontrolle über alles, was sie komponiert und aufnimmt, zu überlassen, was praktisch einem Karriereende gleichkommt. Viele ihrer Kolleginnen – einige von ihnen, unter anderem Kelly Clarkson, haben ebenfalls schlechte Erfahrungen mit diesem Produzenten gemacht – unterstützen sie. Spiegel Online war der Fall eine Meldung wert, in der die Unschuld des Produzenten insinuiert und stipuliert wurde, dass es Kesha das Ganze des Geldes wegen orchestriert hätte, was nicht nur unsäglich, sondern ein regelrechter Skandal ist. Lena Dunhams Text ist so toll, weil er den Fall der Sängerin in einen größeren gesellschaftlichen Kontext stellt und aufführt, was sich alles schon verändert hat darin, wie wir über sexuellen Missbrauch sprechen. Und der vor dieser Folie aufzeigt, wie drakonisch noch einige der bestehenden Gesetze sind, die unter anderem erlauben, dass eine Sängerin wie Kesha einem steinzeitlichen Entertainment-System ausgeliefert ist. In Deutschland ist die Gesetzeslage nicht viel besser, und wie jene Spiegel-Online-Meldung nahelegt, ist auch jene altertümliche und misogyne Geisteshaltung immer noch weit verbreitet, die es erlaubt, solche Fälle vom Tisch zu kehren und die Schuld den Opfern zu geben.       

Lena Dunham über Kesha und den Wandel darüber, wie wir über Missbrauch sprechen

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