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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel Feminismen
Dr. Michaela Haas schreibt Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und Lösungsreportagen für David Byrnes Magazin Reasons to be Cheerful, weil sie davon überzeugt ist, dass es selbst für die drängendsten Weltprobleme Lösungen gibt. Sie ist Mitglied des Solutions Journalism Network und Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. 2024 erschien ihr jüngstes Buch 108 Arten, dem Leben einen Sinn zu geben (OW Barth, 2024).
Michaela arbeitet als Reporterin und Kolumnistin für die Süddeutsche Zeitung, GEO, Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit, u.a. In Amerika erschienen ihre Artikel unter anderem in der New York Times, Mother Jones, Al Jazeera, Huffington Post, Psychology Today, CBS, u.a. Zuvor war sie unter anderem Moderatorin des ARD-Kulturweltspiegels und von Diskussionssendungen wie Live aus dem Alabama.
Für diese Reportage braucht man starke Nerven, das sage ich lieber gleich dazu, obwohl es eigentlich um etwas vermeintlich Schönes geht: Schwangere in Texas, die sich auf ihr Baby freuen.
Texas gehört zu den Staaten, die drastische Abtreibungsgesetze umgesetzt haben. Ärzte, die eine Abtreibung vornehmen, stehen mit einem Bein im Gefängnis. Umso härter ist es zu lesen, wie lebensgefährlich eine Schwangerschaft dort ist. Denn: Texas hat mehr Entbindungsstationen geschlossen als jeder andere US-Staat. Mehr als die Hälfte aller Texanerinnen auf dem Land haben keinen Gynäkologen in der Nähe. Texas hat auch den Zugang zur allgemeinen Krankenversicherung für sozial Schwache so erschwert, dass ein Fünftel der ländlichen Texaner keine Versicherung haben (und damit auch keine Schwangerschaftsvorsorge).
Da tauchen dann Schwangere mit Wehen im Krankenhaus auf und hören: Die Entbindungsstation ist geschlossen.
“I walked into the hospital and was like, ‘I’m in labor.’ They’re like, ‘Labor and delivery is closed.’ I was like, ‘What? Is that legal?’ ”
Jones says she was sent to the ER, but the ER nurses didn’t know how to care for her. “I don’t want to throw anyone under a bus,” she says, “but they didn’t know how to check a cervix or how to monitor contractions. I was terrified.”
Was bei Komplikationen passiert, mit Frühchen oder Eileiterschwangerschaften, ist ein Verbrechen. Die Vereinigten Staaten haben ohnehin die höchste Müttersterblichkeit unter den industrialisierten Staaten. Während sie weltweit überall sinkt, steigt sie in Amerika (auf durchschnittlich 23,8 Frauen pro 100.000 Geburten). Zum Vergleich: In Deutschland sind es weniger als fünf. Und selbst innerhalb Amerikas haben die konservativen Staaten die schlimmsten Müttersterblichkeitsraten: Louisiana 58,1, Georgia 48,4, Texas 34,5. Für nicht-weiße Frauen ist das Risiko nochmal höher. Eine schwarze Frau in Texas hat ein fast 30 Mal höheres Risiko, bei der Geburt zu sterben, als eine Mutter in Deutschland.
Houston, we have a problem.
Quelle: Claire Suddath EN www.bloomberg.com
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Die Zahlen in der piqd-Zusammenfassung sind falsch wiedergegeben. In Deutschland sterben weniger als 0,5% der Frauen bei der Geburt. In den USA sind es 23,8 Frauen (nicht Prozent) pro 100.000 Geburten.