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Flucht und Einwanderung

Afghanistan: Die Vertreibungskrise ohne Flüchtlingspolitik

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistFreitag, 03.06.2016

1,2 Millionen Binnenflüchtlinge zählt Afghanistan, doch das Land hat kein Konzept, um mit dieser humanitären Krise umzugehen. Dabei ist Afghanistan eine der am längsten anhaltenden Flüchtlingskrisen, die bereits seit den 1990er Jahren andauert. Doch nach all der Zeit und nach vielen Jahren westlicher Interventionen, ist ein Interesse, den Menschen in dem Land zu helfen, weitgehend abhanden gekommen. Vielmehr herrscht Ignoranz in westlichen Staaten gegenüber der dortigen Situation, wenn afghanische Asylsuchende in ihr Herkunftsland abgeschoben werden sollen, gerade auch durch die Türkei als Konsequenz aus dem Abkommen mit der EU. Die dortige Krise, in der Krieg, Gewalt, Extremismus, Staatszerfall und eine anhaltende Dürre Hand in Hand gehen, darf auch angesichts Syriens nicht vergessen werden. Ignoranz wird nur zu mehr Extremismus und mehr Flüchtlingen führen.

Afghanistan: Die Vertreibungskrise ohne Flüchtlingspolitik

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