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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Wenn Dramatik beginnt, wo die Gesellschaft in den Einzelnen einbricht, werden in diesem außerordentlichen Erfahrungsbericht nicht nur Szenen aus dem "Wartezimmer des Lebens", dem Asylheim, erzählt, sondern die Geschichte einer Befreiung.
Die Dramatik des Asylanten ist der Einbruch von zwei Gesellschaften: Der des Herkunfts- und der des Asyllandes. Konkret: Der Autor ist Kurde mit alevitischem Glauben, verbrachte seine Kindheit in Anatolien und kam 13-jährig Anfang der 1990er Jahre nach Deutschland. Der Grund war "ein unerklärter Bürgerkrieg zwischen Kurden und dem türkischen Staat". Das Asylverfahren dauerte fast ein Jahrzehnt.
In diesem Zeitraum waren die Ungewissheit und Zukunftsangst mir näher als mein Schatten; unter ihrer drückenden Last wurden meine Hoffnungen und Kräfte dünngerieben. Zum Leben kamen wir einfach nicht, weil die Erlaubnis dazu von den Behörden nicht erteilt wurde ... Als ich später die deutsche Redewendung »jemanden auf die Folter spannen« lernte, war ich sicher, sie sei erfunden worden, um meinen Gemütszustand in dieser Lage zu beschreiben. Eine raschere Entscheidung wäre sowohl in unserem Sinn als auch im Interesse der Aufnahmegesellschaft gewesen; die Ungewissheit im Wartezustand lähmte und raubte mir unnötig die Kräfte, die Angst vor einem möglichen Einzug in den türkischen Militärdienst tat ein Übriges, weil es mich als Kurden vor schreckliche Gewissenskonflikte gestellt hätte.
Die Befreiung aus dieser Zwangslage erfolgte erst mit dem Selbstbewusstsein eines dramatischen Heldens:
Es ist bezeichnend, dass ich mir nicht anders zu helfen wusste als durch Kampfsport. Erst größere Erfolge auf diesem Gebiet konnten mein angeschlagenes Selbstwertgefühl einigermaßen wiederherstellen; immerhin bin ich im Kickboxen deutscher Meister geworden. Ich musste mich regelrecht freikämpfen von den inneren und äußeren Zwängen.
Quelle: Ahmet Cavuldak merkur-zeitschrift.de
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Ich hab beschämend wenig Ahnung vom deutschen Asylrecht, aber die Bearbeitungszeit von Anträgen scheint mir tatsächlich eines der größten Probleme. Weißt du, wie sich dieser Zustand erklärt - den alle Parteien in mehrfacher Hinsicht teuer bezahlen?
Zum "Asylant" hier eine kleinen Begriffskritik: http://www.sueddeutsch...