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Flucht und Einwanderung

Das tote Flüchtlingskind und Twitter

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistSamstag, 03.10.2015
Die Debatte über Flüchtlinge in Europa war diesen Sommer bewegt. Kaum ein Ereignis hat die Wahrnehmung der Krise jedoch so verändert, gerade auch außerhalb Deutschlands, wie das Bild des ertrunkenen Aylan Kurdi am griechischen Strand. Den damit einhergehenden Sinneswandel hat nun eine kleine Studie mit Twitter-Daten gezeigt: Mit der Verbreitung des Fotos wandelte sich die Sprache von 'Migrants' zu 'Refugees', also von ökonomischen Einwanderern zu politischen Flüchtlingen. Dies ist gerade im englisch-sprachigen Raum bedeutend, wo seit Monaten eine Debatte über den richtigen Begriff für die Krise geführt wird (dazu mehr in einem späteren piq). Bemerkenswert jedenfalls, wie ein Bild die öffentliche Wahrnehmung ändern kann, aber auch wie kurzfristig dies zu sein scheint.
Das tote Flüchtlingskind und Twitter

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Kommentare 1
  1. Anant Agarwala
    Anant Agarwala · vor 9 Jahren

    Sehr interessant. Man erkennt gut, wie flüchtig – aber auch wirkungsvoll – Medienberichterstattung innerhalb der Flüchtlingskrise sein kann. Dass selbst dieses Bild von Aylan Kurdi bereits überlagert wurde – durch die Bilder der Massen auf dem Balkan, den Tausenden Menschen im Gänsemarsch durch Serbien, Kroatien, Slowenien. Es geht schon wieder nicht mehr um Hilfe, sondern um Zäune.

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