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Die bekannteste afghanische Geflüchtete wurde verhaftet: Das Elend globaler Flüchtlingspolitik
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung
am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Die meisten kennen das Bild der jungen afghanischen Flüchtlingsfrau, die mit stechend grünen Augen Symbol der Vertreibungen in Afghanistan der 1980er war, als sowjetische Truppen dort einmarschierten. Vor rund 15 Jahren machte der Fotograf, Steve McCurry, die Frau, Sharbat Gula, in den afghanischen Bergen ausfindig. Nun wird aus Pakistan berichtet, dass sie für den Besitz gefälschter Papiere festgenommen wurde. Ihr drohen bis zu 14 Jahr Haft und eine Strafzahlung zwischen 3000 und 5000 $.
Diese Geschichte drückt soviel aus, was in der internationalen Flüchtlingspolitik schief läuft. Afghanen machen einer der am längsten vertriebenen Flüchtlingsgruppen aus und nach Syrern sind sie die größte nationale Flüchtlingsgruppe. Man nennt solche Situationen 'protracted refugee situations' - Situationen in denen keine dauerhafte Lösung für Flüchtlinge absehbar ist. Teils über Generationen bleiben Flüchtlinge so rechtlos - und ohne Papiere, die ihnen einen legalen Aufenthalt garantieren würden (so auch Somalier in Kenia etc.). Die Verhaftung ist aber auch Ausdruck eines aktuellen Trends, nämlich Flüchtlinge in die Herkunftsstaaten zurückzudrängen, auch wenn diese nicht sicher sind (auch das passiert gerade mit Somaliern in Kenia). Was lange Zeit als Warehousing von Flüchtlingen, also deren Aufbewahrung und Verwaltung, kritisiert wurde, nimmt nun eine noch schlechtere Wende: das Ende der letzten Sicherheit, die Flüchtlinge teils noch hatten. In diesen Strudel internationaler Flüchtlingspolitik geriet nun auch Sharbat Gula.
Quelle: Christine Hauser Bild: Pakistan Federal ... EN nytimes.com
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