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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
170.000 Migranten sind dieses Jahr in Italien gelandet. Sie werden dort Asyl beantragen, doch die meisten hatten dies gar nicht vor. Die wichtigste Route führt über Libyen und wie eine Umfrage der International Organisation for Migration (IOM) nun zeigt, wollten knapp 60% ursprünglich in Libyen bleiben, um dort zu arbeiten. Im dort herrschenden Bürgerkrieg werden Migranten häufig gefangen genommen, gefoltert und in Arbeitscamps gesteckt. Da viele der Migranten bereits vor Konflikten in ihren Herkunftsstaaten geflohen waren, gibt es für sie keinen Weg zurück. Der einzige Ausweg ist die Flucht nach vorne: nach Europa. Und die meisten wissen nicht mal, wohin in Europa, wie The Independent berichtet.
Die Konflikte und Not der Migranten führt somit auch zu besonders prekären Bedingungen bei dem Versuch, nach Europa überzusetzen, und zu lebensgefährlicher Ausbeutung durch Menschenschmuggler. So starben dieses Jahr bereits eine Rekordzahl von knapp 4700 Menschen im Mittelmeer. Es macht aber auch die eigentliche Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Migranten schwierig:
Analysts say the desperate situation is making attempts to separate “economic migrants” from “refugees” increasingly obsolete as those who originally have set out for work become victims of violence and persecution.
In gewisser Weise müssen wir also neu darüber nachdenken, wem und wie wir Schutz gewähren. Und vor allem, inwiefern auch die Sicherheit von Migranten außerhalb Europas eine wichtige Aufgabe für europäische Flüchtlingspolitik ist, da Kollaborationen mit Diktaturen und unsicheren Staaten zur Migrationsverhinderung durchaus gegenteilige Effekte haben kann.
Quelle: Lizzie Dearden EN independent.co.uk
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