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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Mit dem Namen Sulaiman Layeq können hierzulande wohl viele Menschen nichts anfangen - und das, obwohl einer der wichtigsten Dichter Afghanistans in diesem Monat in Deutschland verstorben ist.
Layeq starb im Alter von 89 Jahren an den Nachwirkungen einer Verletzung, die er im vergangenen Jahr durch einen Selbstmordanschlag in Kabul erlitten hatte.
In dieser Woche fand in der afghanischen Hauptstadt ein Staatsbegräbnis für Layeq statt. Überall werden seine Gedichte rezitiert, und auch die NYT hat ein Porträt über den "revolutionären Dichter" geschrieben.
Layeq war nämlich ein führendes Mitglied der afghanischen Kommunisten und gilt deshalb als eine umstrittene Persönlichkeit. In diesen Tagen wird sein Leben vor allem auf seine Lyrik heruntergebrochen. Selbst im NYT-Artikel lassen sich nur wenige Worte über Layeqs Rolle im kommunistischen Regime, dem Zehntausende von Afghanen zum Opfer fielen, finden.
Ich muss zugeben, dass mich dieses "whitewashing" gestört hat, weshalb ich in diesem Twitter-Thread einige Dinge klarstellte.
Nach dem blutigen Putsch der Kommunisten im Jahr 1978 übernahm Layeq den staatlichen Rundfunk und wurde wortwörtlich zum Propagandaminister der Kommunisten, die bereits mit ihren stalinistischen Säuberungen begonnen hatten. Obwohl Layeq diese Rolle nicht allzu lang behielt und die zwei kommunistischen Fraktionen (Parcham und Khalq) sich auch untereinander bekämpften, verlor er niemals seinen Einfluss und wurde zu einem der führenden Ideologen der Partei.
Andere, allen voran der Chef des brutalen Geheimdienstes KhAD und spätere Präsident Mohammad Najibullah, machten für Layeq die Drecksarbeit. Layeq hetzte regelmäßig gegen Millionen von Afghanen, allen voran gegen die Mudschaheddin-Rebellen und deren Unterstützer, und entmenschlichte diese, doch das Foltern und Morden überließ er anderen.
Heute erinnert man sich ungern daran. Stattdessen wird Layeq oftmals lediglich als Intellektueller, Autor und Journalist betrachtet. Doch das Schockierende ist die Tatsache, dass er diese Rollen benutzte, um Genozid und Massenmord zu rechtfertigen.
Krass (doch für Afghanistan nicht überraschend) ist auch Layeqs familiärer Hintergrund. Sein Vater war nämlich ein führender Religionsgelehrter, was dazu führte, dass Layeq (dessen echter Name eigentlich Ghulam Mujaddid ist) ebenfalls eine religiöse Ausbildung genoss.
Und warum ist Layeq in Deutschland gestorben? Viele afghanische Ex-Kommunisten, darunter auch Kriegsverbrecher, fanden in den 1990er-Jahren in Deutschland eine neue Heimat. Auch Layeq lebte hier, bis er 2005 nach Afghanistan zurückkehrte.
Quelle: Mujib Mashal EN www.nytimes.com
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Das wusste ich noch gar nicht... (Ich glaube dass dürfte die faszinierende Quintessenz von piqd überhaupt sein.) Danke!