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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe verrückter Ideen für Flüchtlinge. Milliardäre wollten Inseln kaufen oder schaffen, um eine neue Nationalstaaten für und von Flüchtlingen zu gründen. Diese Vorschläge sind auf vielen Ebenen problematisch und die Initiatoren wissen in der Regel wenig über Migration oder Flüchtlingspolitik. Wenn aber der Deputy Direktor des Migrationsforschungszentrums COMPAS der Universität Oxford über eine Utopie einer Flüchtlingsnation spricht, dann lohnt es sich schon zuzuhören. Die Idee, die er schon seit ein paar Jahren zusammen mit dem ehemaligen Direktor des Forschungsinstituts Robin Cohen entwickelt, ist ein weltweites Netzwerk von Flüchtlingen (und deren Unterstützern), die zusammen eine politische und wirtschaftliche Gemeinschaft bilden: Refugia. Die Angehörigen von Refugia würden noch immer in Nationalstaaten leben aber einen autonomen Status haben. Das Konzept ist einigermaßen durchdacht und so verrückt es klingt, Refugia gibt es schon in Ansätzen: Als die politischen und wirtschaftlichen Netzwerke von Diasporas.
Wie ernst der Vorschlag gemeint ist, ist schwer zu sagen. Es gibt hier jedenfalls noch viele offene Fragen (zum Beispiel: wer kann wie Bürger oder Mitglied von Refugia werden?). Es ist aber zumindest ein Plädoyer für das, was manche als vierten Lösungsansatz für Flüchtlinge bezeichnen: Neben lokaler Integration (Asyl), Resettlement und Rückkehr ist das die Selbsthilfe von Flüchtlingen durch Migration und Diaspora. Wenn Flüchtlingen die Freiheit eingeräumt würde, sich frei zu bewegen und zu vernetzen, dann wären sie weniger abhängig von externer Hilfe. Das Gedankenexperiment verweist aber auch auf noch etwas Größeres, mit Relevanz über Flüchtlinge hinaus: Dass eine politische Zugehörigkeit und Organisation auch jenseits von Nationalstaaten möglich sein könnte. Flüchtlinge sind klassischer Weise Staatenlose, stehen zwischen den Nationalstaaten. Eine Utopia auf dieser Misere aufzubauen, scheint tatsächlich eine verrückte aber bedenkenswerte Überlegung zu sein.
Quelle: Nicholas van Hear EN foreignaffairs.com
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Inseln neu besiedeln klingt ein bisschen undurchdacht , wo doch viele Inseln jetzt entsiedelt werden weil sie nicht mehr bewohnbar sind .
Klingt ziemlich interessant und würde auch so einiges aufbrechen - vor allem die Idee des Nationalstaates. Inwiefern sich das alles wirklich realisieren lässt, ist allerdings auch fragwürdig. Refugia oder womöglich sogar fast schon Utopia?
Eine spannende Idee - kennst du die Arbeit des Künstlers Ingo Günther? Er hat bereits 1994 Konzeptpapier zu einer Flüchtlingsrepublik vorgelegt und seither dazu gearbeitet. Wir haben in der Berliner Gazette einen Text von ihm veröffentlicht, in dem er auf die Idee der refugee republic eingeht: https://berlinergazett... .
Ich finde beides "Insel neu besiedeln" und "Refugia" gründen sind doch durchführbare Möglichkeiten. Durch eine Art Selbstbestimmung wird die Würde des Menschen, trotz nicht verschuldeter Situation (Krieg, Hunger) vielleicht nicht so mit Füssen getreten. Man muss es erarbeiten und den Finanzbesitzern die Möglichkeit dieser Hilfe zu bieten.