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...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.
Ich muss gestehen, ich habe an dieser Geschichte ein paarmal vorbeigescrollt. Irgendwas mit Gewalt in einer Flüchtlingsunterkunft durch Sicherheitsleute. Schlimm. Klar. Aber auch schon so oft gehört. Abstumpfung. Gewöhnung. Weiterklicken.
Irgendwann habe ich dann doch auf einen der Texte über den Prozessbeginn gegen 30 ehemalige Mitarbeiter einer Asylunterkunft geklickt und musste feststellen: Was ZDF-Reporter Ralph Goldmann hier aus einem Siegener Gerichtssaal berichtet, stellt viel bisher Dagewesenes in den Schatten. Das klingt zum Beispiel so:
Auf einem Video ist zu sehen, wie ein betrunkener Flüchtling offenbar von zwei Wachleuten gezwungen wird, sich auf eine Matratze mit Erbrochenem zu legen. "Leg' dich hin in Deine Kotze und schlaf!", schreit einer. "Warum schlägst Du mich?", fragt der weinende Mann. Die Antwort: "Soll ich dir in die Fresse treten oder was? Dann brauche ich Dich nicht zu schlagen!"
Bei Drohungen blieb es offenbar nicht. Betroffene berichten von Schlägen, Tritten, grundlosen Pfeffersprayeinsätzen, Schlagstockschlägen. 54 Taten listet die 156 Seiten lange Anklageschrift auf. Darunter Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Nötigung und Diebstahl. Auf der Anklagebank sitzen neben Sicherheitsleuten und Sozialarbeitern auch zwei Mitarbeiter der Bezirksregierung. Über all diese und noch mehr Abgründe berichtet Ralph Goldmann in seinem Text und liefert neben Einordnungen und Hintergründen auch die Einsicht, dass man trotz (oder gerade wegen) aller Gewöhnung ab und zu nicht weiterscrollen sollte.
Quelle: Ralph Goldmann zdf.de
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