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Flucht und Einwanderung

Von den Verbrechen der Sowjets in Afghanistan

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozSonntag, 24.02.2019

Vor Kurzem jährte sich der Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan zum 30. Mal. Ich habe hierzu einen Beitrag geschrieben, den ich ausnahmsweise hier posten möchte.

Warum? Weil mir seit gestern wieder einmal ein krasser Shitstorm entgegenschlägt. 

Allem Anschein nach ist es für gewisse Kreise - ich nenne sie einfach einmal "links" und "alternativ" - weiterhin ein Problem, wenn man die Verbrechen der Roten Armee und der kommunistischen Diktaturen in Afghanistan benennt.

Von 1979 bis 1989 wurden rund zwei Millionen Afghanen durch diesen Krieg und der damit verbundenen Besatzung getötet. 

Bereits vor dem Abzug wusste man in Moskau, was für einen schweren Fehler man begangen hat - und zwar in jeglicher Hinsicht. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde der sowjetische Afghanistan-Einmarsch von vielen Russen als Verbrechen, das verdammt werden muss, betrachtet.

Ausgerechnet Putin will das nun ändern. Das russische Parlament soll nun nämlich einen Beschluss durchboxen, der den damaligen Einsatz nachträglich legitimieren soll.

Von den Verbrechen der Sowjets in Afghanistan

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Kommentare 4
  1. Clara Westhoff
    Clara Westhoff · vor mehr als 5 Jahre

    Ich war gerade auf deinem Twitter Account und habe keinen Shitstorm bemerkt, die meisten Retweets und Kommentare deines Artikels klangen eher positiv. Wo finden die Anfeindungen denn statt, wenn ich fragen darf? Der anonym verfasste Kommentar unter deinem piq hier hat ein paar aufschlussreiche Punkte, deine Antwort darauf würde mich auch sehr interessieren :)

    1. Emran Feroz
      Emran Feroz · vor mehr als 5 Jahre

      Dort war das auch weniger der Fall. Ich meinte hier eher das Telepolis-Forum (siehe Kommentar bei M.K.).

  2. M K
    M K · vor mehr als 5 Jahre

    Ich persönlich denke, du solltest bei zukünftigen Artikeln überdenken, was du eigentlich bei deinen Lesern erreichen möchtest und welche journalistischen Standards du anstreben möchtest. Dein Artikel ist nämlich sehr meinungsstark, aber schwach an Argumenten.

    Kernaussage in diesem z.B. ist, dass die Sowjets Verbrechen begangen haben. Dazu zählst du z.B. einfach alle 2 Millionen Kriegsopfer zwischen 1979-1989 dazu. Du zeichnest das Bild von einem Staat, der erst durch die sowjetische Intervention in eine Krise geriet.

    Ein kurzer Blick in Wikipedia verrät, dass das mitnichten der Fall war:
    "Daouds Regierung entwickelte sich zu einer brutalen Diktatur und wurde von Anfang an sowohl von der linken Opposition [...] als auch von islamischen Gruppierungen [...] bekämpft."
    "Der Kampf gegen Daoud Khan kulminierte in der Saurrevolution im April 1978, in der der afghanische Diktator durch das Militär nach einer blutigen Belagerung seiner Residenz abgesetzt und hingerichtet wurde."
    "Taraki [Führer der sozialistischen Partei und durch die Revolution an die Macht gekommen] hatte seit Ende 1978 mehrfach und dringend um sowjetische Militärhilfe gebeten, um innere Unruhen zu bekämpfen. Damals lehnte die Sowjetunion, unter anderem wegen des hohen außenpolitischen Risikos, die militärische Hilfe ab."
    "Insbesondere die forcierte Säkularisierung sowie die Entmachtung und teilweise Ermordung der Oberschicht führten schnell zu einem breiten Widerstand, der bald von der CIA unterstützt und finanziert wurde."

    Dein Artikel blendet diese komplexen Entwicklungen in der Afghanischen Geschichte aus. Zusammen mit deiner klaren Meinung und deinen teils umdistanzierten Formulierungen fühle ich mich als Leser dann auch einfach schlecht informiert. Das hat weder was mit "links" noch mit "alternativ" zu tun. Und nicht jede Kritik die auf einen einprasselt ist gleich ein Shitstorm.

    1. Emran Feroz
      Emran Feroz · vor mehr als 5 Jahre

      Danke für deine (konstruktive) Kritik, mit der ich gewiss etwas anfangen kann. Von einem "Shitstorm" etc. kann man schon reden, wenn man aufgrund eines solchen Artikels im Telepolis-Forum als "NATO-Strichjunge" oder "Taliban-Mitglied" bezeichnet wird. Macht übrigens auch sehr gut das Weltbild ebenjener Herrschaften deutlich.

      Zum Inhalt deines Kommentars: Die Daud-Regierung war autoritär, allerdings war sie keinesfalls "brutal diktatorisch", vor allem nicht im Vergleich zu den kommunistischen Regierungen, die darauf folgten. Ich stimme dir allerdings zu, dass ich auch auf Daud hätte eingehen sollen. Ein Absatz über die Problematik seiner Regierung wäre gut gewesen. Allerdings wurde der Artikel, dessen Hauptaussage übrigens sehr schlicht ist (Sowjetische Verbrechen fanden in Afghanistan en masse statt und sollten nicht vergessen werden. Punkt.), auch so ziemlich lang, weshalb ich auf einiges verzichten musste. Vielleicht mache ich demnächst eine Mini-Serie, um diese anderen Aspekte ebenfalls zu beleuchten.

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