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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Das Abkommen zwischen der EU und der Türkei wurde teils als eine ganz neue Politik zur Verhinderung von Migration nach Europa gefeiert. Doch in Afrika ist das System seit langer Zeit reguläre Praxis. In der Regel als Entwicklungshilfe getarnt werden jene Länder, in denen sich eine Weiterwanderung nach Europa besonders effektiv verhindern lässt, dafür bezahlt, Migration zu kontrollieren. Die taz hat mit 25 JournalistInnen sowie einigen WissenschaftlerInnen seit Juli 2016 umfangreich Daten zusammengetragen, in 21 Ländern recherchiert und die Ergebnisse in Graphiken und spannenden Artikeln aufbereitet, die die Strategie der EU in Afrika eindrücklich nachzeichnen. Insbesondere stellen sie 5 Thesen auf: 1. Gelder fließen da hin, wo sich Migration verhindern lässt; 2. die EU arbeitet dafür mit Diktatoren zusammen; 3. Migration ist eigentlich die bessere Entwicklungspolitik; 4. Gewinner der Migrationskontrolle sind europäische Rüstungskonzerne; 5. Verlierer sind nicht nur Flüchtlinge und Migranten, sondern Afrikaner überhaupt.
Nicht alles davon ist neu, aber die Zusammenstellung der Daten und die Übersicht der einzelnen Abkommen und deren Folgen ist ein beeindruckender Überblick über die zur Zeit vielleicht wichtigste europäische Migrationspolitik. Eine Politik, über die wir in Europa ansonsten sehr wenig erfahren, die in Afrika aber große Auswirkungen hat.
Quelle: Christian Jakob, Dominic Johnson, Daniél Kretschmar, Simone Schlindwein migration-control.taz.de
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