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Pünktlich zum Jahresende: Das Arri Lab wird geschlossen. Hinter diesem griffigen Namen verbirgt sich die heilige Stätte des Analogfilm-Kopierwerks in München. Es würden kaum noch Filme analog gedreht werden. In Deutschland eher nur noch ein paar Studentenarbeiten und die wenigen großen Dinger reißen das nicht raus. (Für uns Anfänger an der HFF war das nach schrecklicher Bürde klingende Drehen auf 16mm ein unglaubliches Geschenk. 3 Rollen, 3 Drehtage und ein Ungetüm von Kamera! Naiv reichen wir immer noch Sonderprojekte ein, die ausschließlich analog gedreht werden sollen und haben uns darauf verlassen, dass Arri sich dem schon annehmen wird.)
Die SZ gibt Arri auch selbst die Schuld, weil sie die bahnbrechende Alexa Digitalkamera entwickelten. Fair point. Aber auch unnötig. Reidinger von Arri sagt es ja selbst. Dann wird noch nostalgisch über den verlorenen Posten des Filmvorführers gesprochen.
Es gibt ein Projekt, dass vielleicht noch gar nicht Spruchreif, aber genau für diese Nostalgiegruppe ist: Obacht! Eine Bande junge Münchner Filmleute erarbeiten gerade ein Kinoprogramm und das passende Kino-Konzept (es ist ein bisschen wie BaLi – aber knapp vor der Sexfilmwelle). Sie drehen C-, D-, B-Filme und davon einiges analog. Wenn sie in einem Jahr damit fertig sind, werden sie sich schon melden. Bis dahin: Adieu, Arri Lab. Ich durfte nur einen Film analog drehen. Und das werde ich nie vergessen, wie ich als aufgeregte Anfänger-Studentin meine Filmrolle bei euch abholen durfte!
Quelle: Katja Riedel sueddeutsche.de
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