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Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
Der Titel dieser sehr persönlichen Reportage von Juliane Schiemenz klingt zunächst etwas salopp. Doch schon mit dem ersten Satz
Ach, Vati, warum musstest du auch in den Flur pissen?
wird klar, dass uns hier kein rührseliger Kitsch à la Honig im Kopf erwartet. Die Autorin wendet sich direkt an ihren Vater, der unter fortgeschrittenem Alzheimer leidet. Im Grunde ist diese Reportage ein langer bewegender Abschiedsbrief an einen geliebten Menschen, der ihn, tragische Natur der Sache, nicht mehr verstehen kann. Der Abschied ist nicht abrupt, er dauert so lange wie eine ausgedehnte Autofahrt.
Diese Fahrt ist zugleich die letzte gemeinsame Reise der Familie. Sie führt den Vater, der sich immer mehr im Nebel seiner Krankheit verliert, in ein Pflegeheim. Am Ende wünscht man sich, diese Fahrt könnte immer so weitergehen. Ohne Abschied. Der Weg als Ziel. Wie bei einem Roadmovie. Mit Happy End. Aber das gibt es wahrscheinlich nur im Film.
Quelle: Juliane Schiemenz reportagen.com
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