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Studentin der Theater-, Sprach- und Kulturwissenschaft an der LMU München. Schreibt unter anderem für mucbook, YAEZ und Medianauten und ist Teil der Chefredaktion bei ZEITjUNG. Mag alles, was in irgendeiner Art und Weise mit Kultur zu tun hat und hat eine Schwäche für Videospiele, Psychologiebücher und gutes Essen.
Ganz ehrlich, selbst als Theaterwissenschaftlerin sind mir die meisten Inszenierungen in den Kammerspielen zu weird. Intendant Matthias Lilienthal versucht mit allen Mitteln, aus dem altehrwürdigen Haus ein kosmopolitisches Sammelsurium diverser Performancestile zu machen und scheint doch an der bayerischen Gmiatlichkeit zu scheitern. Der Bayer mag's halt gern klassisch. Und so kann man jeden Abend beobachten, wie die Helmuts und Helgas der Stadt schimpfend den Raum verlassen. "Unter dem Dorn war das noch ganz anders hier!"
Anders war das bei Caspar Western Friedrich. Da blieben alle sitzen und ließen sich verzaubern von dieser seltsamen Inszenierung, die eigentlich keine ist, verloren sich im Nebelmeer und der Lagerfeuerromantik.
"Caspar Western Friedrich“ mäandert in Richtung des unerreichbaren Horizonts und hinterfragt den Platz des modernen Menschen in der Welt. Ausgehend vom kollektiven Bildgedächtnis des Western und einer bildhaften Reflexion stellt die Inszenierung unsere Verbindung zur Natur dar, zwischen dem Willen, sie zu beherrschen und dem Wunsch, sie zu beschützen, zwischen Eroberung und Kontemplation, zwischen Ausbeutung und Ökologie.
Kein Theater, mehr Installation. Kaum Handlung, umso mehr Ästhetik. Was Jungregisseur Philippe Quesne da auf die Bühne schafft, hat mit klassischem Theater rein gar nichts mehr zu tun, lässt sich eigentlich nicht erklären und ist doch wunderschön anzuschauen. Für mich war es ein fast schon meditatives Erlebnis. Plus: Franz Rogowski spielt mit. Besser kann ein Abend in den Kammerspielen eigentlich nicht werden.
Caspar Western Friedrich von Philippe Quesne,
heute, 20:00 Uhr, Kammer 1
Quelle: Münchner Kammerspiele muenchner-kammerspiele.de
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