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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Im aktuellen WASD-Magazin – Disclaimer: Ich bin dort Redakteur/Autor – geht es um den Tod und mehr als einmal um das Verhältnis des realen Sterbens zum Virtuellen. Auch dieser – ebenso bei Spiegel Online veröffentlichte – Text von Jan Bojaryn behandelt einen persönlichen Verlust und die Erinnerung an einen Menschen mittels eines Computerspiels:
Der beste Freund ist gestorben und alles was von ihm bleibt, sind ein paar Erinnerungsstücke – unter anderem das Computerspiel Demon's Souls. Über das Lieblingsspiel des Verstorbenen versucht Bojaryn eine Verbindung in die Vergangenheit aufzubauen. Doch Demon's Souls ist ihm zu schwer und technisch zu defizitär. Der Erinnerungsprozess droht zu scheitern, gelingt aber dann doch genau über dieses Scheitern:
Ich fühle mich der Herausforderung nicht gewachsen. Sebastian besaß eine Ruhe, die ich nie erreichen konnte. Er saß im Scheitern wie in einer Sauna. Er schwitzte alles aus. Wenn er starb, spielte er weiter. Das war normal, das gehörte zur Erfahrung. Wenn ich sterbe, ärgere ich mich. Ich will nichts doppelt spielen. Ich will nicht meine Lebenszeit verschwenden.
Es sind eben nicht nur die geteilten Erfahrungen beim Spielen, die gemeinsame Erinnerungen schaffen, sondern besonders auch die Unterschiede. In der Ab- oder Zuneigung gegenüber bestimmten Spielen drückt sich Persönlichkeit aus. So werden Computerspiele selbst ungespielt und auf dem Regal verstaubend zu Artefakten des Gedenkens. Ein lesenswerter Selbstversuch.
Quelle: Jan Bojaryn Bild: Sony spiegel.de
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