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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Studium der Internationalen Entwicklung und Politikwissenschaften in Wien und Münster. Beschäftigt sich mit Sicherheitspolitik und Islamismus, unter anderem bei/mit Internationale Politik und Gesellschaft (IPG), Blätter für deutsche und internationale Politik, Internationale Politik (IP), Middle East Institute Washington, Atlantic Council, Clingendael Institute.
Am 3. Januar 2020 trafen Raketen einer US-Drohne das Fahrzeug von Qasem Soleimani, einem der wichtigsten Kommandeure Irans. Jack Murphy und Zach Dorfman haben Interviews mit 15 US-Offiziellen geführt und dabei einige Details über die Operation erfahren.
Vorweg: Das Ganze liest sich wie das Drehbuch eines Actionfilms. Klar, die Geschichte ist spannend und dramatisch. Viel dramatischer ist aber eigentlich, welche Unsummen von Geld und Energie Menschen investieren, um andere Menschen zu töten.
Am Abend der Operation hatten sich drei als Arbeiter verkleidete Teams von US-Spezialeinheiten nahe des Flughafens von Bagdad positioniert. Scharfschützen lagen in Stellung, um einzugreifen, falls die Drohnen versagen würden. Die Teams übertrugen Live-Bilder in die US-Botschaft in Bagdad und in Donald Trumps Büro in seinem Golfressort Mar-a-Lago.
Unterstützt wurden die US-Teams von kurdischen Spezialeinheiten. Nach Mitternacht landete schließlich Soleimanis Flugzeug. Drei US-Drohnen beobachteten die Situation aus der Luft, zwei von ihnen bewaffnet. Die Identifizierung am Boden übernahmen kurdische Spezialeinheiten, die als Gepäckarbeiter verkleidet waren. Sie bestätigten die Identität Soleimanis. Zuvor hatte der israelische Geheimdienst Handydaten an die USA weitergegeben und so zu seiner Ortung beigetragen. In den sechs Stunden bevor Soleimani in das Flugzeug stieg, soll er drei mal das Handy gewechselt haben.
Als Soleimanis Konvoi sich auf den Weg machte, schlugen die Drohnen zu. Zwei Raketen trafen Soleimanis Fahrzeug, das zweite Fahrzeug versuchte zu entkommen. Gestoppt wurde es von den US-Scharfschützen, die das Feuer auf den Fahrer eröffneten. Der trat auf die Bremse und wurde kurz danach von einer dritten Rakete getroffen.
Letzten Monat erst tauchte ein Audio-Leak von Irans Außenminister auf, in dem er sagte, die Tötung Soleimanis bedeute für Iran einen größeren Schaden, als wenn die USA eine ganze iranische Stadt zerstört hätten. Welche Folgen die Tötung noch haben wird, ist völlig unklar. Klar ist: Die USA fürchten Vergeltung. Viele Millionen Dollar wurden freigegeben, um die Verantwortlichen in der US-Administration vor iranischer Rache zu schützen.
Pläne für die Operation lagen seit langem in der Schublade der US-Führung. Konkreter wurden sie Ende 2019. Wie in den USA üblich, waren sich Außenministerium, Verteidigungsministerium und die CIA nicht einig über das Vorgehen. Als im Dezember von Iran kontrollierte Milizen im Irak einen US-Contractor töteten, war Trump offenbar bereit, Nägel mit Köpfen zu machen.
Anders als die CIA wollte Trump jedoch eine öffentlichkeitswirksame, prestigeträchtige Operation. Die CIA bevorzugte ein dezenteres Vorgehen, das es den USA ermöglicht hätte, ihre Beteiligung zu leugnen, und gleichzeitig dem Iran, gesichtswahrend(er) aus der Nummer heraus zu kommen. Von einem tatsächlichen Richtungsstreit zwischen CIA und Weißem Haus lässt sich allerdings auch nicht sprechen. Immerhin war die CIA an all den Tötungsplänen beteiligt.
Die betrafen nicht nur Soleimani, sondern eine ganze Reihe iranischer Kommandeure. In der Nacht von Soleimanis Tötung versuchten die USA auch Abdulreza Shalai zu töten, der angeblich iranische Waffenlieferungen an die Huthis im Jemen koordiniert. Auch im Irak gab es in dieser Nacht weitere Operationen. Einen Kommandeur konnten die USA festnehmen, ein anderer entkam. Angeblich gab es Pläne, gefangen genommene Kommandeure als Verhandlungsmasse einzusetzen, um Irans Aktivitäten im Irak einzudämmen. Was könnte da schon schief gehen (…). Weitere Operationen sollten in Syrien durchgeführt werden, wurden aber aus unklaren Gründen abgeblasen.
Trump hatte die Operation gegen Soleimani damit gerechtfertigt, dass der General im Begriff war, schwerwiegende Aktionen gegen die USA durchzuführen. Ob das stimmt, lässt sich nicht eindeutig nachweisen. Die Infiltration der iranischen Netzwerke lassen sich die USA auf jeden Fall einiges kosten. Beispielsweise habe die CIA von den Israelis den Tipp bekommen, dass ein Kurier "saubere" Handys für Soleimani in einem Golfstaat kaufen wollte. Daraufhin verwanzte die CIA heimlich diverse Handys, die später an den Markt geliefert werden sollten, an dem der Kurier einkaufen würde. Der Plan ging auf, aber Soleimani wechselte das Handy rasch wieder.
Auch einem Jahr nach der Tötung Soleimanis ist die Angelegenheit noch nicht gegessen. US-Geheimdienste haben angeblich mehrere Pläne über Anschläge auf hochrangiges US-Personal aufgedeckt. To be continued.
Quelle: Jack Murphy, Zach Dorfman EN news.yahoo.com
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