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An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.
Das Thema Strafvollzug gerät immer dann in den Fokus der Öffentlichkeit, wenn jemand zu Tode gefoltert wird oder ein Prominenter einfährt. Am Ende des jeweiligen Nachrichtenzyklus vergessen wir es gern wieder. Diese Reportageserie ist eine jener Arbeiten, die den Hintergrund beleuchten, das zeigen, was immer stattfindet und das zu übergehen einfach wäre.
Alexander Krützfeldt (der übrigens als Piqer für diesen Kanal arbeitet) und Eva Achinger folgen acht Häftlingen in ihren Alltag. Jede der Reportagen beleuchtet einen Aspekt des Strafvollzugs besonders: die Schattenökonomie des Knasts, die medizinische Versorgung Süchtiger und chronisch Kranker, die Hierarchien und Verflechtungen unter den Insassen, die Endgültigkeit der Sicherheitsverwahrung.
Die acht Texte, die (neben Podcasts und Radiofeatures) aus der gemeinsamen Recherchearbeit entstanden sind, sind bedrückend und komisch, enorm informativ und sprachlich ausgefeilt. Ihr größter Verdienst aber ist es, deutlich zu machen, dass es zwischen den Häftlingen und uns „draußen“ keinen fundamentalen Unterschied gibt. „Was auch relativ bitter ist“, erklärt der Autor im Recherchebericht. „Weil man immer denkt: Das würde ich nie machen, ich bin aus gutem Haus, ich bin gut erzogen. So läuft das aber nicht.“
Die Serie „Acht Häftlinge“ entstand in Kooperation mit dem Recherchenetzwerk Correctiv und dem Bayerischen Rundfunk. Sie wird in den nächsten Tagen Folge für Folge in der Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht.
Quelle: Alexander Krützfeldt, Eva Achinger gfx.sueddeutsche.de
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absolut lesenswert, jede folge. danke fürs piqn!