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Die Romantik der Mondschein-Siedlung
Siedlungen, die von Flüchtlingen nach Feierabend, aber ohne Genehmigungen erbaut wurden, wurden schlichtweg Mondschein-Siedlungen genannt. Seit Ende des 2. Weltkrieges gibt es solche Siedlungen in München. Jetzt wurde eine weitere genehmigt - der Kampf dauerte mehr als 50 Jahre. Erst jetzt dürfen die Bewohner ausbauen, umbauen, reparieren. Wie sich das anfühlt? Sie scheinen zufrieden.
Zurück zum Ursprung: "Zunächst duldete die Stadt die Schwarzbauten - zu groß war die Wohnungsnot nach dem Krieg. Der Kampf um die Legalisierung begann in den Sechzigerjahren; von da an versuchte die Stadt, die Bewohner abzusiedeln", heißt es in dem Artikel. Wenn einem der Grund nicht gehörte, konnte einen die Stadt leicht davon jagen, ein Häuserl bauen und einen als Mieter anwerben. Der ganze anstrengende Hausbau umsonst!
Bei anderen ging es nicht so einfach. Die Trinkl-Siedlung zum Beispiel steht seit 1951 auf dem Grund von Josef Trinkl, der um 1951 über 100 Familien den Bau einer Wohnung ermöglicht hat. Die Bewohner waren meist aus der Batschka in Jugoslawien und das Grundstück wurde die "wilde Siedlung" genannt. 2002 ist sie dann legalisiert worden.
Jetzt wurden 12 Häuser der anscheinend letzten Münchner Mondscheinsiedlung genehmigt. Der Name klingt irreführend romantisch und schön, sodass man fast meinen mag, es sei doch sowieso schon alles längst gut gewesen. Dabei plant eine der Besitzerinnen jetzt erst mal einen Hausabriss. Aber auch einen Neubau. Darf ja jetzt.
Ob es wohl bald einen neuen Mondschein-Siedlungs-Trend geben wird? So was wie die shabby-shabby-appartements, nur in groß? Bin gespannt.
Quelle: Simon Schramm sueddeutsche.de
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