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Ein Grab für zehn – wie eine mutige Recherche einen Mord in Myanmar aufklärt

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsMontag, 10.09.2018

Die zehn Männer schauen nach unten, einige schauen resigniert, andere verzweifelt. Ihre Hände sind auf den Rücken gefesselt und alle sind gemeinsam an eine lange Schnur gebunden. Hinter ihnen stehen Bewaffnete mit Sturmgewehren und Maschinenpistolen. Myanmar, 2. September 2018, Rakhine state. Die zehn Männer sollen sterben, sie sind Muslime, Rohingya. Das reicht als Grund aus. Ihre alten Nachbarn, die früher neben ihnen gelebt haben, heben ein Grab aus. Sie sind Buddhisten.

Zwei der Opfer werden von den Dorfbewohnern grausam ermordet, Soldaten der Armee erschießen die anderen Männer, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters. Zwei Reporter, die aus Myanmar stammen, recherchierten das Verbrechen vor Ort. Sie sitzen nun beide im Gefängnis.

Gemeinsam mit zwei Kollegen haben sie ihre beeindruckende Recherche noch veröffentlichen können. Denn der Mord im Küstendorf Inn Din ist nur ein Fall von vielen. In Myanmar machen radikale Buddhisten seit Monaten Jagd auf die muslimische Minderheit. Sie brennen Häuser nieder, vergewaltigen und morden. Ihr Ziel ist: Sie wollen alle Muslime vertreiben. Gut 690.000 Rohingya sind seit August bereits aus ihren Dörfern geflohen und nach Bangladesh gegangen. In Inn Din lebten einst 6,000 Rohingya – heute ist dort kein Muslim mehr.

Ein Grab für zehn – wie eine mutige Recherche einen Mord in Myanmar aufklärt

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