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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
In den 1960er Jahren prägte der Psychologe Stanley Milgram den Begriff des Kleine-Welt-Phänomens: Seine These lautete, dass theoretisch jeder Mensch (zumindest in den USA) über eine relativ überschaubare Zahl sozialer Beziehungen mit jedem anderen verbunden war. Als er 1967 sein erstes Kleine-Welt-Experiment durchführte, musste er dazu recht großen Aufwand betreiben und seine StudienteilnehmerInnen Pakete und Postkarten verschicken lassen, um die entscheidenden Verbindungen, die Six Degrees Of Separation, zwischen den betroffenen Personen nachzuweisen.
Heute genügt es, bei Xing ein fremdes Profil anzuklicken, um sich einen Verbindungspfad zu jedem x-beliebigen Mitglied des Netzwerks anzeigen zu lassen und entgegen jeder Vernunft Stolz zu verspüren, weil man über die berühmten fünf Ecken mit einem Vorstandsvorsitzenden oder einer Spitzenpolitikerin bekannt ist.
Solche Verbindungen und Beziehungsnetzwerke existieren nicht nur zwischen Menschen, es gibt sie zum Beispiel auch in der Popmusik. Das im verlinkten Artikel vorgestellte Browser-Spiel Six Degrees Of Music Separation des Dienstes Who Sampled It macht sich den immensen Umfang der eigenen Datenbank zunutze, um zu zeigen, dass alle MusikerInnen durch ihr Werk irgendwie miteinander verbunden sind – sei es durch Samples, Coverversionen oder auch nur einen gemeinsamen Produzenten. Spielziel ist es, Paarungen zu finden, die keine Verbindung (oder nur eine über sehr viele Schritte) zueinander haben. Das macht nicht nur Spaß, es ist zugleich auch ganz schön interessant – und ätzend schwer: Von Jimi Hendrix zu Helene Fischer sind es gerade einmal zwei Schritte.
Auch die musikalische Welt ist manchmal erschreckend klein.
Quelle: Joe Blevins Bild: WhoSampled.com EN avclub.com
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