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Erst die Wendewunden, dann die Welt
Lesen, Schreiben, Mirsachenmerken. Journalismus darf auch Spaß machen.
1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Petra Köpping, 58 Jahre alt, SPD-Politikerin, ist Ministerin für Integration und Gleichstellung des Freistaats Sachsen. Und hat ihr Mandat gewissermaßen in ein Manndat umgewandelt, um politisch wirksam zu werden. Sie kümmert sich explizit um die Sorgen der ostdeutschen Männer. Oder gibt zumindest vor, dies zu tun:
"Die Frau, die eigentlich für die Integration von Ausländern zuständig ist, hat gemerkt, dass sie die Inländer umsorgen muss. Vielleicht, weil die Integration Fremder erst gelingen kann, wenn die Einheimischen mit sich im Reinen sind? Stimmt es, dass es Sachsen besser gehen würde, wenn sich nur mal jemand die Sorgen der Männer anhört?"
ZEIT-Redakateurin Anne Hähnig begleitet Köpping dabei. Und schreibt einen einfühlsamen, gleichzeitig kritischen und nicht zuletzt ausgewogenen Text, der tatsächlich nie nach aufgearbeiteten Wendewunden fragt. Ebenso wie nach den Grenzen und auch den Risiken einer solchen Symbolpolitik.
Quelle: Anne Hähnig Bild: Jan Woitas/dpa zeit.de
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