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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Gestern hat das EU-Parlament die Urheberrechtsreform ohne Änderungen beschlossen. Ist damit das Internet kaputt? Beginnt jetzt das Zeitalter der Zensur? Nein, argumentiert der Journalist Wolfgang Michal in seinem versierten Blogeintrag: "Handlungen sollen nicht verhindert, sondern zu Geld gemacht werden." Es gehe nicht um eine "Zensurmaschine", wie es oft von Kritikern heißt, sondern um die Installation einer "Geldmaschine". Wenn Plattformen wie Youtube und Facebook künftig urheberrechtlich geschützte Inhalte verbreiten, müssen sie Lizenzen erwerben. Nicht vom Urheber direkt, sondern von dessen Verwerter (sprich: von den Medienunternehmen). Ob Geld aus diesen Lizenzgeschäften letztlich beim Urheber ankommt, sei hingegen äußert fraglich: "Vom erhofften Geldsegen dürften die Urheber wenig abbekommen." Lesenswert ist der Eintrag auch, weil Michal auf zwei oft übersehene Artikel aufmerksam macht: 12 und 14. Und er weitet den Blick noch einmal: Während die Kultur- und Kreativbranche eine höhere Bruttowertschöpfung als die Finanzindustrie erwirtschafte, verarme eine Mehrheit derjenigen, die sich als Freiberufler in der Kreativszene tummelten.
Quelle: Wolfgang Michal wolfgangmichal.de
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