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EU-Urheberrechtsreform: Es geht um Lizenzen, nicht um Zensur

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerMittwoch, 27.03.2019

Gestern hat das EU-Parlament die Urheberrechtsreform ohne Änderungen beschlossen. Ist damit das Internet kaputt? Beginnt jetzt das Zeitalter der Zensur? Nein, argumentiert der Journalist Wolfgang Michal in seinem versierten Blogeintrag: "Handlungen sollen nicht verhindert, sondern zu Geld gemacht werden." Es gehe nicht um eine "Zensurmaschine", wie es oft von Kritikern heißt, sondern um die Installation einer "Geldmaschine". Wenn Plattformen wie Youtube und Facebook künftig urheberrechtlich geschützte Inhalte verbreiten, müssen sie Lizenzen erwerben. Nicht vom Urheber direkt, sondern von dessen Verwerter (sprich: von den Medienunternehmen). Ob Geld aus diesen Lizenzgeschäften letztlich beim Urheber ankommt, sei hingegen äußert fraglich: "Vom erhofften Geldsegen dürften die Urheber wenig abbekommen." Lesenswert ist der Eintrag auch, weil Michal auf zwei oft übersehene Artikel aufmerksam macht: 12 und 14. Und er weitet den Blick noch einmal: Während die Kultur- und Kreativbranche eine höhere Bruttowertschöpfung als die Finanzindustrie erwirtschafte, verarme eine Mehrheit derjenigen, die sich als Freiberufler in der Kreativszene tummelten.

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