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Fake News sind immer die anderen – Gedanken zum Unwort des Jahres

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsDienstag, 16.01.2018

"Fake News" ist ein häufiger Vorwurf Donald Trumps an alle seine Kritiker. Fake News produzieren seiner Meinung nach "New York Times", "Washington Post" und CNN, wenn sie etwa über seine zahlreichen Abstecher auf Golf-Plätze oder Ausraster im Oval Office berichten. Der US-Präsident hatte jüngst sogar angekündigt, einen Negativpreis für die Verursacher angeblicher falscher Fakten verleihen zu wollen. Eine Jury hat nun "alternative Fakten" zum Unwort des Jahres 2017 gekürt. 

"Die Wahl fühlt sich ein bisschen verspätet an, denn los ging es mit der Rede vom 'Postfaktischen' schon 2015. Donald Trump begann einen Wahlkampf, in dem er Gefühle und Gerüchte als Tatsachen ausgab", schreibt Tobias Haberkorn auf Zeit Online. "Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wäre er damit in der Unterhaltungsbranche geblieben."

Doch kurz nach Trumps Machtübernahme vor einem Jahr erklärte seine Sprecherin Kellyanne Conway: Wenn das neue Team im Weißen Haus einfach Tatsachen behaupte, die dann von Journalisten als falsch nachgewiesen werden, dann handele es sich nicht um Unwahrheiten, sondern um "alternative Fakten".

"Das Mittel gegen diesen Post- oder genauer: Alterfaktizismus des Team Trump schien längst eingeübt zu sein. Man kennt es seit vielen Jahren aus amerikanischen und seit wenigen auch aus unseren Talkshows: Fact-Checking", schreibt Haberkorn. "Alles, was ein Politiker äußert, wird auf seine Stichhaltigkeit überprüft. Es soll nur das gelten, was wirklich wahr ist."

Das Problem sei nur, dass diese Methode bei Trump nicht greife. Dem Präsidenten wurden zahlreiche Unwahrheiten nachgewiesen, die großen Redaktionen haben lange Listen mit falschen Tatsachenbehauptungen angelegt und veröffentlicht. Doch irgendwie hat sich dieses Vorgehen abgenutzt. Trumps Lager erreichen die Enthüller damit nicht. Fact-Checking ist eben noch keine Politik. 

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