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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Gera in Thüringen. Das ist nicht der Ort, in dem man Romantik suchen sollte. Gera sieht aus wie eine Netto-Filiale, in der eine Handvoll Peter Gaulands bewusstlos an Regalen lehnen. Die Geraer Lokalzeitung, Ostthüringer Zeitung, ist auch nicht gerade die Zeitung, die man aus Genussgründen liest. Man kann in Berlin an einem Tag mehr Geld mit Flaschensammeln verdienen, als ein freier Reporter hier an Honorar kriegt. Ich hätte nicht gedacht, dass in diesem Kanal mal eine Reportage der OTZ landet.
Aber Eva Marie Stegmann ist vergangenes Jahr schon einmal nominiert gewesen für den Deutschen Journalistenpreis in der Sparte Lokaljournalismus. Und diese Reportage hier ist noch viel besser als die, die ihr die Nominierung eintrug. Sie hat ein Ehepaar besucht, 78 und 84 Jahre alt. Der Mann ist Aphasiker, das heißt, er kann in Folge eines Schlaganfalls nicht mehr sprechen. Etwa 200.000 Menschen sind davon in Deutschland betroffen.
Krankheit ist also eigentlich das Thema. Gefunden hat Stegmann die große Liebe zwischen Fritz und Karla. Man vergisst das manchmal. Es gibt Liebe überall. Auch wenn sie einen manchmal zu spät oder in der falschen Stadt erwischt. In ihr ist alles richtig.
Es geschah an einem Tag im August vor 23 Jahren. Fritz und Karla Schwendler wollten gerade zu einer Reise aufbrechen, als der Teller zerbrach. Dann hörte Fritz auf zu sprechen, und nichts sollte mehr werden, wie es einmal war.
Er spülte noch mit Enkelin Katrin ab, als das Geschirr krachend auf dem Boden landete. „Opa, wenn das die Oma sieht!“, tadelte das Mädchen. Möglich, dass er diesen einen Satz noch verstand. Möglich auch, dass die verstopfte Blutbahn in seinem Gehirn das Sprachzentrum bereits zu lange von der Versorgung abgetrennt hatte und er nur noch eine Abfolge von Lauten hörte. Als der zweite Teller aus der Hand des 61 Jahre alten Elektrikers glitt und die Scherben klirrten, rannte Karla Schwendler aus dem Nebenzimmer los, packte ihren das Bewusstsein verlierenden Mann unter den Armen und zerrte ihn aufs Sofa. Da erst fiel ihr auf, dass sein Mundwinkel seltsam schräg herabhing. Vier Minuten später stapften die Sanitäter achtlos an den gepackten Koffern vorbei.
Quelle: Eva Marie Stegmann Bild: Peter Michaelis gera.otz.de
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Sehr berührender Artikel.