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Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
Ich habe bisher nie ein Interview gepiqt, das ich selbst geführt habe. Heute mache ich eine Ausnahme. Ich kannte Norbert Blüm vor unserem Gespräch 2016 nicht persönlich, aber trotzdem gehörte er irgendwie zu meinem Leben. Das muss ich erklären.
Ich bin ein Kind der 80er Jahre und, wie Blüm, ein Arbeiterkind. Die 80er Jahre sind in meiner Erinnerung identisch mit meiner Kindheit und vielleicht neige ich deswegen dazu, sie im milden Licht der Erinnerung zu verklären. Wenn ich an die Zeit zurückdenke, die Zeit der Bonner Republik, denke ich an die bieder-heimelige Epoche der Bundesrepublik, bei der es am Samstagabend belegte Brote und Wetten, dass..? gab. Einen dicken, großen Kanzler. Und diesen kleinen, fröhlichen Minister mit dem weichen Dialekt.
In den späten 90ern wurde der dicke, große Kanzler abgewählt und der kleine, fröhliche Mann, der sich in Bundestagsdebatten mit hochrotem Kopf empören konnte, war kein Minister mehr. In der folgenden Rauschzeit der New Economy wirkte Blüm wie ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der man über die katholische Soziallehre noch nicht mitleidig belächelte.
Blüm blieb zwar witzig, wurde aber immer wütender. Über die neue CDU, über den neoliberalen Zeitgeist. Man kann auch sagen, er blieb aufrecht. So aufrecht, wie er beim chilenischen Diktator Pinochet geblieben war. Dem er ins Gesicht sagte, dass er ein Folterknecht sei, der sich einmal vor Gott und den Menschen, die er hatte umbringen lassen, würde verantworten müssen. Er war ein Kämpfer, der auch später die Stimme erhob, wenn er Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit anprangerte, in der Flüchtlingskrise etwa.
Nein, er war kein kuscheliger Teddybär-Typ. Wer 16 Jahre lang Minister unter Helmut Kohl ist, kann nicht nur lieb sein. Das merkte ich auch beim Interview mit ihm. Er konnte wirklich wütend werden und blieb doch menschlich. Am Ende des Gesprächs war ich tief beeindruckt, ziemlich verschwitzt und dachte mir: Was für ein toller Typ!
Und ein guter Mensch, möchte ich hinzufügen.
Quelle: Marcus Ertle Bild: Galore galore.de
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Es heißt ja oft, die CDU sei heute weit nach links gerückt, aber wenn man an Blüm denkt, ist sie immer noch ziemlich rechts.