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Freier Autor mit Schwerpunkt Wirtschaft und Technologie. Zuvor Senior Editor bei WIRED Germany in Berlin. Von 1998 bis 2014 Korrespondent in San Francisco. Beschäftigt sich seit langem mit Themen wie Innovation, Künstliche Intelligenz und „Wie werden wir morgen leben?“ Hätte nichts gegen schlaue Maschinen, die seine Arbeit erledigen – solange der Frühstückskaffee gesichert bleibt.
Düster schauen derzeit viele in die Zukunft und fragen: Was wird aus unserer Gesellschaft, wenn schlaue Maschinen nicht nur lernen, bei Schach und Go zu gewinnen, sondern auch Millionen von Busfahrern arbeitslos machen, Fabrikarbeiter ersetzen, ja selbst Ärzten und Ingenieuren die Jobs streitig machen, weil Expertensysteme so viel effizienter und präziser sein können als der Mensch?
Da tut es gut, diesen schlauen Aufsatz von Kevin Kelly zu lesen, in dem der Großmeister des amerikanischen Technikjournalismus (und WIRED-Gründer) argumentiert: Keine Sorge, wir sind zwar mitten in einer Phase enormen Wandels – aber dieser Wandel ist weder einzigartig, noch sollte uns der Blick in die Zukunft panisch machen.
Wenn 70 Prozent der Menschen ihren Job verlieren, klingt das alarmierend. Aber es ist bereits passiert, und es war nicht das Ende des Wohlstands – sondern der Anfang der modernen Welt: Die Industrielle Revolution kostete so viele Menschen ihre vertraute Position in der Arbeitswelt, weil Maschinen ihre Aufgaben besser und billiger erledigen konnten. Aber es befreite auch Millionen davon, monotone, oft gesundheitsschädliche Knochenarbeit zu erledigen, und gab ihnen die Chance, sich neu zu qualifizieren und ein besseres Leben zu führen.
Ähnlich, argumentiert Kelly, wird es uns in diesem neuen Maschinen-Zeitalter ergehen: Roboter werden vieles übernehmen, was uns derzeit beschäftigt und ein Einkommen sichert – aber das heißt nicht, dass es künftig weniger zu tun gibt. Die Aufgaben werden nur anders verteilt, und es werden sich viele neue finden, die wir heute kaum erahnen können. Wie wär's zum Beispiel mit dem eigenen Bio-Bauernhof, auf dem billige Roboter helfen, das Feld zu bestellen?
„Dies ist kein Rennen gegen die Maschinen“, schreibt Kelly. „Dabei können wir nur verlieren. Es ist ein Rennen mit den Maschinen.“ Gemeinsam in eine bessere Zukunft. Erschienen ist der Aufsatz übrigens 2012 – aber er ist aktueller denn je.
Quelle: Kevin Kelly wired.com
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