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Lange schon träumt die Menschheit von unbegrenzten Energiereserven. Idealerweise ohne schadhafte Auswirkungen auf die Umwelt, dazu sicher, preiswert und kontinuierlich verfügbar. Nur eine einzige Technologie scheint langfristig geeignet, all diese Probleme zu lösen: die Kernfusion. Eine Reaktion, aus der die Sonne und alle anderen Sterne ihre Energie beziehen. Die Dokumentation von 2017 gibt einen Überblick über den Stand der Technik und die Wahrscheinlichkeit, diese Energieform eines Tages nutzen zu können. Vor allem: Sind damit wirklich all unsere Probleme im Bereich der Energie gelöst oder fangen sie mit der Kernfusion erst an? Wie sicher ist diese Technik tatsächlich und werden wir sie je vollständig beherrschen können?
Wenn es um Kernenergie geht, ist meistens die Erzeugung von Strom durch Kernspaltung gemeint. Zwar können mit dieser kontrollierten Technologie große Mengen an Strom CO2-frei und zu vertretbaren Kosten produziert werden, aber sie ist aufgrund der hohen Risiken umstritten. Dabei wird oft vergessen, dass die in den Atomkernen gespeicherte Energie auch durch Kernfusion erschlossen werden könnte. Diese Reaktion, bei der zwei leichte Atomkerne zu einem schwereren verschmelzen, setzt riesige Energiemengen frei. Kernfusion ist die Energiequelle der Sonne, sie verströmt nahezu unerschöpfliche Mengen an Energie. Im Gegensatz zur Kernspaltung hinterlässt die Kernfusion keine langlebigen radioaktiven Abfälle. Sie gilt gewissermaßen als der Heilige Gral der Energieproduktion, denn sie ist sauber, billig, unerschöpflich und nachhaltig – will aber partout nicht gelingen. Die Dokumentation zieht eine Bilanz des derzeitigen Forschungstandes. Erste Station ist der International Thermonuclear Experimental Reactor (ITER) im kleinen südfranzösischen Örtchen Saint-Paul-lès-Durance, an dem 37 Länder beteiligt sind. Mit diesem gigantischen Reaktor vom Tokamak-Typ soll untersucht werden, wie sich Energie in großem Maßstab durch Kernfusion erzeugen lässt. ITER ist das weltweit ehrgeizigste Vorhaben im Energiesektor, aber auch ein Fass ohne Boden. Der Plasmaphysiker Mark Henderson, der beim ITER an der Entwicklung der Zündung mitwirkt, moniert den Verzug des Projekts und fragt sich, ob er die Fertigstellung des Reaktors überhaupt noch miterleben wird. Er zieht den Vergleich zu den Erbauern mittelalterlicher Kathedralen, deren Errichtung sich über mehrere Generationen hinzog. In Greifswald besucht das Kamerateam die Experimentieranlage Wendelstein 7-X (W7-X) des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, mit der die Kraftwerkstauglichkeit der Kernfusion des Stellarator-Typs demonstriert werden soll. Auch unabhängige Forscher wie Michel Laberge von General Fusion oder Eric Lerner von Focus Fusion kommen zu Wort. Sie versuchen, die aus der Kernfusion gewonnene Energie zu weitaus geringeren Kosten nutzbar zu machen.
Die spannenden Dokumentation ist nur noch heute in der Arte-Mediathek verfügbar.
Quelle: Mila Aung-Thwin Bild: Arte arte.tv
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