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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Erst kürzlich habe ich in Erfahrung gebracht, dass sich die irrationale Angst vor Haien ›Galeophobie‹ nennt. Irrational deswegen, weil sie – ich spreche aus Erfahrung – selbst beim Badeausflug am Baggersee oder im gechlorten Hallenbad auftauchen kann. In die kühlen Waldseen der Brandenburger Provinz traue ich mich mittlerweile ohne Probleme, aber in Computerspielen lebt die beständige Angst vor den Meeresraubtieren fort. Selbst in entspannenden Spielen wie Endless Ocean – in dem die Haie keine Aggressivität an den Tag legen – erhöht sich mein Puls mit jedem zurückgelegten Meter in die dunkle Tiefsee. Schuld daran ist einerseits Steven Spielberg und andererseits die besonderen Eigenheiten von Unterwasserwelten in Games: Ohne Boden unter den Füßen gibt es noch eine Richtung mehr, aus der man angegriffen werden könnte und auch bei der Steuerung sind nun zwei weitere Achsen zu beachten. Dazu noch die desorientierende Trübheit des Meeres und ich fühle mich verletzlicher als in jeder Zombie-Apokalypse.
Mit ABZÛ erscheint morgen jedoch eine Tauchsimulation, für die ich die Galeophobie gerne wieder zurück in's Unterbewusstsein verdränge. Unter der kreativen Leitung von Matt Nava – der bereits mit Flower und Journey seinen Sinn für betörende Ästhetik unter Beweis gestellt hat – ist eine audiovisuell beeindruckende Unterwasserwelt entstanden, die sich bis in die dunkelsten Tiefen erkunden lässt. Inspirieren ließ sich das Team von Giant Squid dabei von archetypischen Mythen über die Tiefsee. Vorausgesetzt ich traue mich soweit, stoße ich am Ende also vielleicht auch auf den Grund für die irrationale Angst, und finde nicht nur lovecraftschen Terror, sonder auch ein bisschen Schönheit am Boden des Meeres von ABZÛ. Ansonsten werde ich in zukünftigen Spielen wohl ein größeres Boot brauchen…
Quelle: Giant Squid Bild: Giant Squid EN abzugame.com
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