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Mit dem Fahrrad durch Mosul: Von Saddam bis zum IS und heute
Researcher. Schwerpunkte: Mittlerer Osten, insbesondere Syrien.
Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Studium der Internationalen Entwicklung und Politikwissenschaften in Wien und Münster. Beschäftigt sich mit Sicherheitspolitik und Islamismus, unter anderem bei/mit Internationale Politik und Gesellschaft (IPG), Blätter für deutsche und internationale Politik, Internationale Politik (IP), Middle East Institute Washington, Atlantic Council, Clingendael Institute.
Erinnert ihr euch noch daran, wie Mosul vom IS befreit wurde? Wie oft habt ihr damals westliche JournalistInnen gesehen, die in Kevlarweste und mit Helm vor Trümmern standen und von den Kämpfen berichteten? Und wie oft habt ihr Irakerinnen und Irakern zugehört?
Wir sollten die Stimmen der Menschen vor Ort hören, ihnen eine Plattform bieten. Derartige Appelle sind nicht neu, werden aber nach wie vor kaum umgesetzt. Dabei ist genau das wichtig, um eine Objektivierung dieser Menschen zu verhindern. Ebenso wichtig ist es, die Menschen vor Ort nicht bloß als Quelle für ergreifende Geschichten zu betrachten, sondern als gleichwertige Journalisten, Analysten und Denker.
Ali al-Baroodi vereint all das in beeindruckender Manier. Heute lehrt er an der Universität Mosul, noch vor vier Jahren (über)lebte er die Herrschaft des IS, und vor 17 Jahren sah er US-Soldaten und Humvees in den Straßen, als er morgens aus dem Fenster schaute. Noch ein paar Jahre weiter zurück, Ende der 1990er, wurden er und seine KommilitonInnen vom Saddam-Regime zu organisierten Protesten gegen die US-Aggression gekarrt, während außerhalb der Universität Schützengräben ausgehoben wurden.
Kein Wunder also, dass al-Baroodi so einiges zu erzählen hat. Im verlinkten Artikel tut er das, angereichert mit von ihm geschossenen Fotos. Fotografiert hat er nämlich schon immer. Am liebsten während einer seiner Fahrradtouren durch Mosul, die er selbst unter IS-Herrschaft fortsetzte. Hier findet ihr übrigens seinen Fotoblog.
Inhaltlich möchte ich gar nichts vorwegnehmen, weil der Text so hervorragend geschrieben ist und die wenigen Minuten Lektüre definitiv verdient.
Quelle: Ali Al-Baroodi Bild: Ali al-Baroodi EN newlinesmag.com
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