sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Nachdem ich vor zwei Tagen schon einen älteren, ungewöhnlichen Text des Reporters Thomas Feix gepiqt habe, habe ich in seinem Oevre gewühlt und dieses Porträt der Prostituierten Molly Luft von 2005 gefunden. Es ist genauso irritierend, genauso düster und fast genau so gut geschrieben wie der Text über die drei Männer auf dem Bauernhof. Kurz: Es ist ein Abgrund.
Molly Luft war mit mehr als 300 Pfund als „Deutschlands dickste Hure“ Trash-Objekt für Berliner Boulevardmedien, war ein paar Mal Gast bei Lilo Wanders, hatte ihre eigene Talkshow und ihre Lebensgeschichte ist vor allem traurig (sie starb 2010). Nachdem sie ihren Puff zumachte, eröffnete sie eine Berliner Eckkneipe.
Der Text besteht daraus, dass Molly Luft sich in dieser Kneipe in Feix’ Anwesenheit betrinkt und ihm detailliert schildert, wie sie in den Achtzigern mit ihrem damaligen Mann ihre eigene Tochter missbrauchte. Sie stellt sich selbst als Opfer dar – um dann zu erzählen, dass die Tochter später als erwachsene Frau im Bordell ihrer Mutter anschaffte, weil sie Geld brauchte.
Zu Beginn des Interviews sagte sie, sie wolle einen Albtraum loswerden. Jetzt, am Schluss, ist es so, als ob sie die Tochter ein drittes Mal preisgegeben hätte. Diesmal nicht dem Ehemann oder den Freiern. Diesmal der Öffentlichkeit. Molly blickt zu Boden. Das macht sie, wenn ihr die Worte fehlen. Das kommt selten vor. Dann fällt ihr ein geläufiges ein: „Ist alles Business.“ Sie möchte so gern wieder in eine Talk-Show.
Der Text lässt einen sprachlos zurück. Molly Luft wollte immer nur gefallen, und hat sich dabei in Abgründe begeben. Feix schreibt wieder eigenwillig, macht sich selbst im Text sichtbar, bleibt aber als guter Reporter nur Beobachter. Er verzichtet auf zwanghafte Überhöhungen, moralisierenden Ekel und Spin.
Beim Abschied wird sie fragen: Und – hat es Sie erregt, was ich Ihnen eben erzählt habe?
Quelle: THOMAS FEIX taz.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.