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Geht seit zehn Jahren, drei Startups (tame, Krautreporter, piqd) und vielen Stunden Berichterstattung vor allem der Frage nach, wie sich die Öffentlichkeit durch das Netz verändert. Wer bestimmt, was relevante Informationen sind? Wie stellen wir sicher, dass relevante Informationen noch eine Öffentlichkeit erreichen? Wie können Alternativen zu Facebook, Twitter und Co. aussehen?
Frederik ist Vorstandsmitglied von Vocer, einem Think Tank für Medieninnovationen und journalistische Nachwuchsförderung. Er studierte Volkswirtschaft und Journalismus in Hannover, Aarhus, Amsterdam und London.
Ganz ohne Medienbezug ist er als Mitgründer der #KoDorf-Bewegung unterwegs. Ko-Dörfer bestehen aus vielen kleinen ökologisch gebauten Holzhäusern und einigen größeren Gemeinschaftsgebäuden wie einem Coworking Spaces, einer Küche mit langer Tafel und Veranstaltungsflächen. Mehr zu den KoDörfern und Transformationsprogrammen im ländlichen Raum: www.kodorf.de
Spahn hat ja recht: Im Lockdown muss man etwas nachsichtig sein mit anderen und mit sich selbst. Ich habe es mir deshalb verziehen, dass ich in den letzten Wochen wie ein Grollbürger vor der Tagesschau saß. Ich kann nicht mehr. Es kommen nur noch Grunzlaute aus mir heraus. So kenne ich mich gar nicht. Zumindest nicht nüchtern. Mir fehlen einfach die Worte. Zum Glück hat Sascha Lobo noch ein paar. Treffende dazu.
Ich beobachte, dass zuvor vom Leben begeisterte, weltoffene, zukunftsmutige Menschen zu Grollbürgern werden.
Nicht im März 2020, sondern im März 2021 eine »umfassende Teststrategie aufzubauen« – das ist in meinen Augen nicht weniger als ein Ausweis von Staatsversagen. Mir ist inzwischen egal, ob eigentlich der kleinkleine Föderalismus, die bockige Ministerpräsidentenkonferenz, die bizarre Bürokratie, die kaputtgesparte Infrastruktur, die ständige Angst vor dem Geschrei Rechter und Rechtsextremer, die völlige Fehleinschätzung des Pandemieverlaufs, das parteipolitische Getöse zum allerfalschesten Zeitpunkt, der kreischende Schuldenbremsengeiz der GroKo oder das jahrzehntelange deutsche Digitalisierungsdebakel hinter diesem pandemischen Staatsversagen steckt. Es ist wahrscheinlich eine Mischung aus allem, ergänzt durch ein paar Überraschungsunfähigkeiten.
Quelle: Sascha Lobo, DER SPIEGEL Bild: Bernd von Jutrcze... www.spiegel.de
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Sascha Lobo kommt mir vor wie ein abgewiesener Verehrer. Jetzt hat die Obrigkeit mal nicht so schneidig funktioniert wie sich das die autoritätshörigen Linken so gerne vorstellen, und schon ist man eingeschnappt: "Ich beobachte, dass zuvor vom Leben begeisterte, weltoffene, zukunftsmutige Menschen zu Grollbürgern werden." Die Armen! So weit kann es ja nicht her gewesen sein mit der angeblichen Begeisterung, wenn man sich gleich in den Schmollwinkel verzieht, anstatt sich konstruktiv einzubringen. Wieviele von den Grollbürgern haben sich freiwillig gemeldet, um bei den Impfungen zu helfen oder die Akteure anderweitig zu entlasten? Aber es ist ja viel bequemer, den Staat für alles verantwortlich zu machen. Der Staat ist eben für die meisten Linken der Heilsbringer oder (bei enttäuschter Liebe) der Satan.
Dass viele und schwere Fehler gemacht wurden, ist allen klar und braucht mMn nicht unbedingt zum wiederholten Mal dargelegt werden. Aber es ist auch übertrieben, so zu tun, als wäre Deutschland das Schlusslicht in dieser Disziplin. Hat sich nicht eben erst Tschechien an uns mit der Bitte um Hilfe gewandt, weil dort nicht genügend Intensivbetten zur Verfügung stehen? Ist es tatsächlich schon ausgemacht, dass die USA bereits im Mai genügend Impfstoff zur Verfügung haben werden? Und selbst wenn: Würde Sascha Lobo ein Leben als US-Bürger mit allem, was es für die soziale Absicherung, die Krankenversorgung und die Sicherheit bedeutet, einem Dasein in Deutschland vorziehen? Was die angebliche "Sparstrategie beim Impfstoffeinkauf" angeht: Ich bin mir sicher, dass die EU von den Schlaubergern genauso auseinandergenommen worden wäre, hätte sie Impfstoff wie blöd geordert und dann konstatiert, dass sie auf riesigen Beständen sitzen bleibt.
Hinterher sind natürlich immer alle schlauer und wissen, warum Deutschland bei der WM schon in der Vorrunde ausgeschieden ist und angeblich bei der Pandemie versagt hat. Das ist auch okay, denn man kann daraus lernen! Und sich selber einbringen, statt gehässig nachzutreten.
Dem kann ich nur zustimmen. Das schlimmste daran ist, dass die CDU im September wahrscheinlich ein sehr gutes Wahlergebnis bekommen wird - ganz so als hätte sie alles richtig gemacht. Es ist zum heulen
"Sätze zum Ausflippen" trendet auf Twitter.