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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Technologie und Gesellschaft
Seit März 2017 bei piqd in der Redaktion. Seit Herbst 2021 als Chefredakteur. Wöchentlicher Newsletter über alle Video- und Podcastempfehlungen auf piqd über den untenstehenden Link.
Wichtiger Beitrag von den Krautreportern (KR) über das Innere eines deutschen Sozialamts. Rico Grimm interviewt eine Mitarbeiterin. Die Antworten sind anonymisiert, sodass sie wirklich ehrlich sein kann. Ich vermute, dass sich die Einblicke gut auf viele andere Ämter übertragen lassen.
KR: Diskutiert ihr darüber, dass die Leute gar nicht verstehen, was ihr denen da schickt?
Es gibt diese Diskussion in zwei Richtungen. Die eine ist die: Die meisten Leute machen diesen Brief auf, gucken auf den Betrag und legen es weg, die interessiert gar nicht, wie das zustande kommt.
Die Überlastung der Ämter ist immer mal wieder Thema der Berichterstattung. Das zum Zeitpunkt des Interviews gerade von acht bzw. neun Mitarbeitern des Teams die Hälfte ausfällt, liegt sicherlich auch an der großen Arbeitsmenge:
KR: Lass uns doch mal ein bisschen strukturieren: Wie viele Menschen betreust du insgesamt?
Ich habe 300 Fälle.
KR: Ist das viel oder wenig?
Die meisten Behörden haben diese Fallzahl. Aber die Empfehlungen sagen, dass es nicht mehr als 220 sein sollten.
Insgesamt spannende wie krasse Einblicke, die viele meiner Vermutungen bestätigen und mich am Ende etwas ratlos zurück gelassen haben. Die Mitarbeiterin betont es an einigen Stellen: Jeder Fall, den sie bearbeitet, betrifft das Leben eines oder mehrerer Menschen. Das ist eine enorme Verantwortung und Belastung, die schnell unterschätzt wird.
Auf der Arbeit fällt uns manchmal ein, dass wir vor zwei Stunden aufs Klo wollten und es nicht geschafft haben, weil so viel los war.
Quelle: Interview von Rico Grimm Bild: Krautreporter krautreporter.de
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