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Die Dorfgemeinschaft der indigenen Wayúu im kolumbianischen Tamaquito betreibt seit Jahrzehnten erfolgreich Subsistenzwirtschaft. Es gibt viel Wald, ein paar Felder, einen Fluss, Ziegen, einige Häuser - ein verwöhntes Plätzchen Erde, möchte man meinen.
Doch einer der größten Kohletagebauten der Welt frisst sich langsam in die Erde, nur ein paar hundert Meter entfernt. Eine Armada gelber Ladefahrzeuge fährt hin und her, die Straßen im Einzugsgebiet werden immer wieder gegen den giftigen Kohlestaub gewässert und der Rohstoff direkt auf Züge verladen, nach Rotterdam verschifft und in deutschen Kohlekraftwerken verbrannt.
Die Doku begleitet die Umsiedlung des Dorfes Tamaquito, nach Tamaquito II. Nun haben die Wayúu auf einmal richtige Häuser mit Strom, alles bezahlt vom zugehörigen Energiekonzern. Doch nach Anbruch der Dunkelheit gehen die Frauen wie gehabt in den Wald, um auf bloßem Feuer ihr Essen zu kochen. Und die Erde ist zu trocken, um ihre Landwirtschaft weiter zu betreiben. „La buena vida“ ist eine kluge Doku, die nie offen anklagt oder einen Schritt zu weit geht, sondern die (kapitalistischen) Verhältnisse von Ausbeutung und schlichtem Profit ins genau rechte Licht rückt. Am Ende reist Wortführer Jairo Fuentes in die Schweiz, um die CEOs der Kohlekonzerne zur Rede zu stellen. Der furchtlose Don Quijote von Tamaquito wird zu einem Sinnbild, das sich noch lange im Gedächtnis einbrennt.
UPDATE: Der Beitrag ist inzwischen leider nicht mehr verfügbar.
Quelle: DW Bild: DW EN featvre.com
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