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Arbeitet als Autor, Reporter und Produzent beim Zündfunk auf Bayern2, singt mit Martin Peter bei Black Gain, macht den piqd-Hintergrund Podcast und veranstaltet den piqd-Salon in München
Dem Kulturwissenschaftler und Blogger Michael Seemann aka mspro geht der Hype um die Blockchain auf die Nerven. Seit Jahren wird von der größten Revolution im Internet gesprochen, aber passiert ist seiner Meinung nach sehr wenig.
Nun wird seit vielen Jahren die völlige Umkrempelung der Wirtschaft durch die Blockchain-Technologie vorhergesagt, jedoch lassen sich wirklich in der Breite genutzte Anwendungen bis heute an der Hand abzählen… Der geringe Einschlag der Blockchain-Technologie auf die Realwelt ist jedoch recht leicht zu erklären: Die Blockchain ist eine Lösung auf der Suche nach einem Problem – doch das ist bereits gelöst: und zwar durch Datenbanken.
Gut, Taxis gab es auch schon vor Uber. Aber Seemann stört etwas anderes noch viel mehr – es ist das Blockchain Glaubensbekenntnis, das sich hinter dem Begriff „Trustlessness“ verbirgt. Denn Vertrauen, also „Trust“ zwischen Handelnden oder eine Institution, die dieses Vertrauen herstellt – etwa eine Bank – braucht die Blockchain nicht. Das ist das große Mantra der Blockchain-Fans.
Es ist also nur folgerichtig, wenn die krypto-anarchistische Tradition den Institutionen pauschal misstraut. Glaubt man, dass Menschen nur und ausschließlich zu ihrem eigenen Vorteil handeln, dann ist Vertrauen bereits missbraucht, sobald es gebündelt wird. Es ist kein Zufall, dass vor allem in dieser Szene die Verschwörungstheorien – insbesondere über allerlei Institutionen – blühen. Natürlich ist ein gewisses Misstrauen gegenüber institutioneller Macht berechtigt und sogar notwendig, jedoch trägt es bei den Kryptolibertären paranoide Züge.
Mag sein, so Seemann, dass es in Zukunft sinnvolle Blockchain-Projekte geben wird, aber die Annahme, dass der Mensch ein Homo Oeconomicus sei, der immer egoistisch danach strebt, seinen Nutzen zu maximieren, dem also nicht zu trauen sei, findet mspro genauso zweifelhaft, wie die Behauptung, dass irgendwann die Blockchain auf anarchisch den Staat überflüssig machen wird.
Quelle: Michael Seemann wired.de
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Irgendwie hab ich den Eindruck, dass seit 2012 immer wieder dieselben Texte mit den immer gleichen Argumenten zu Krypto und Blockchain erscheinen - sowohl von befürwortender als auch von skeptischer Seite. Aber vielleicht ist auch das ein Indiz dafür, dass die Sache sich erledigt hat.
Nouriel Roubini hat dieser Tage einen Kommentar geschrieben, der in die gleiche Richtung geht - er ist Ökonom, kein Kulturwissenschaftler, vielleicht hat er deswegen den der blockchain zugrunde liegenden Ansatz nicht als Datenbank, sondern als schnöde Tabellenkalkulation identifiziert ....
Sei's drum, die Schlussfolgerungen sind die gleichen.
Ich verstehe durchaus, wenn der Hype und das wenig kritische Hinterfragen der Bitcoin-Hörigen nervt. Auch in der Energiewirtschaft wurde das Thema mit extremen Vorschusslorbeeren überhäuft und geht in der Praxis sehr langsam voran. Das liegt aber auch daran, dass dies ein extrem sensitiver Bereich ist, der vielen Regulatorien unterworfen ist. Blockchain hat nichtsdestotrotz ein großes Potenzial für die marktwirtschaftliche Integration der erneuerbaren Energien. Das steht noch sehr am Anfang, aber solche Umwälzungen brauchen halt ihre Zeit.
(Eine wie ich finde gute Einführung in die Blockchain im Energiemarkt findet sich hier. Ist aber eine Unternehmenswebseite, kein journalistisches Angebot https://www.next-kraft...).
Das ist ein Artikel auf dem Niveau eines Artikels von 1998, der fragte, wozu man denn Bücher bei Amazon bestellen solle, wo es doch schon Buchhandlungen gebe, die das Problem der Buchbereitstellung befriedigend gelöst hätten.
Michael Seemann ist Keynote-Speaker beim Zündfunk Netzkongress #zf18 am 27.10 in München und kommt am 25.10 zum piqd-Salon im Münchner 404