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Studentin der Theater-, Sprach- und Kulturwissenschaft an der LMU München. Schreibt unter anderem für mucbook, YAEZ und Medianauten und ist Teil der Chefredaktion bei ZEITjUNG. Mag alles, was in irgendeiner Art und Weise mit Kultur zu tun hat und hat eine Schwäche für Videospiele, Psychologiebücher und gutes Essen.
Wenn SPON über Theater schreibt, dann muss das schon irgendwie groß sein: es geht dann über die Nibelungen-Festspiele, einen neuen Handke oder um die vielbesproche "Unterwerfung"-Inszenierung am Hamburger Schauspielhaus. Oder eben um die Münchner Kammerspiele. Die zeigten nämlich am vergangenen Samstag wieder einmal eine Jelinek-Uraufführung. "Wut" dreht sich um die Anschläge auf Charlie Hebdo, geschrieben hat "Elfi" das Ganze direkt danach - also vor dem 13. November, den Anschlägen in Brüssel und dem Terror in Lahore. Das hat Regisseur und Jelinek-Liebhaber Nicolas Stemann nicht davon abgehalten, sämtliche aktuellen Ereignisse der Neuzeit einzuflechten - sogar Böhmermann hat es auf das SPIEGEL-Cover und damit in die Inszenierung geschafft.
Die ist ziemlich verrückt und ziemlich witzig und hat zumindest mir sehr viel Spaß bereitet - allerdings wäre es vermutlich fahrlässig, deshalb eine klare Empfehlung auszusprechen; bei Jelinek scheiden sich die Geister. Sie erschafft Textmonster ohnegleichen und Stemann ist der absolute Albtraum eines jeden Regietheater-Hassers, knapp vier Stunden Bühnenwahnsinn haben Dutzende Zuschauer aus dem Saal getrieben. Die Übriggebliebenen belohnten die Schauspieler mit einem frenetischen Jubel, den man schon länger nicht mehr in der Kammer 1 hören durfte. Was also tun?
Christine Dössel von der SZ fasst's eigentlich ganz gut zusammen: "Die Inszenierung ist etwas für Sie, wenn Sie keine Angst vor Jelinekaden haben und nicht immer alles verstehen (wollen) müssen."
Heute Abend, 19.30 Uhr in den Kammerspielen
--
PS: Jelinek stellt sämtliche ihrer Texte auf ihre Homepage. "Wut" müsste bald folgen.
Quelle: Bernd Noack spiegel.de
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