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Beschäftigt sich seit 2000 als beratende Zukunftsforscherin mit der Zukunft, heute mit dem eigenen Unternehmen Future Impacts. Unterstützt Organisationen, die nach vorne schauen und Zukunft gestalten wollen, mit Trendanalysen und Szenarioprozessen. Leitet ehrenamtlich den „German Node“ des Zukunftsforschungs-Nonprofits „The Millennium Project“, das regelmässig den „State of the Future Report“ veröffentlicht. Schwerpunkte sind besonders die Zukunft der Arbeit und der gesellschaftliche Wandel, aber auch die Zukunft von Energie und Klima. Praktiziert mit Leidenschaft selbst neue Arbeitsformen in virtuellen Teams.
Während viele ins Silicon Valley starren, um von dort Modelle für die erfolgreiche Digitalisierung zu exportieren, schildert Mozilla-Managerin Katharina Borchert in diesem Interview ihre Sicht auf die deutsche Arbeitskultur - die sich demnach in vielerlei Hinsicht wandeln sollte. Zentral sei das Ermöglichen von mehr Vielfalt. Dabei geht es um die Frage, ob Frauen gecoacht werden sollten, wie sie sich in männerdominierten Umfeldern durchsetzen, oder darum, wie Introvertierten mehr Platz und Sichtbarkeit ermöglicht werden kann. Und die Sichtweise ist erfrischend; zum Beispiel stellt sie in Frage, ob Frauen gecoacht werden sollten, sich besser zu behaupten - oder wir nicht ein generelles Umdenken zur Arbeitskultur brauchen:
"Überhaupt gehen solche Trainings in Deutschland im Medienumfeld meist in die Richtung: Wie kann ich mich als Frau besser in einer Männerwelt zurechtfinden? Ich finde den ganzen Ansatz absurd. So viele von uns, und das schließt Männer mit ein, erleben die Unternehmenskultur doch als negativ. (...). Was in Deutschland fehlt, ist die Vision einer gerechteren, aber auch produktiveren Welt."
Interessant sind dabei die persönlichen Erfahrungen und auch die praktischen Tools, die erwähnt werden, um beispielsweise herzustellen, dass nicht immer die gleichen Personen in Meetings dominieren. Bedenkenswert ist sicher auch, dass mehr Überprüfbarkeit der Wirksamkeit von Maßnahmen wichtig wäre, um Wandel wirklich voran zu treiben, statt ihn sich nur auf die Fahnen zu schreiben und die ewig gleichen Seminare zum Thema anzubieten.
Das Interview stammt übrigens aus einem neuen Magazin zum Thema Arbeit bei Zeit Online - was hier Neues passiert, da nun der ehemalige "Karriere"-Fokus dieser Rubrik wegfällt, wird sicher spannend.
Quelle: Luisa Jacobs Bild: Falko Siewert zeit.de
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so gut! zur Situation in Deutschland: "Und oft klingen Gleichberechtigungsdiskussionen so: Wir nehmen den Männern etwas weg und geben das den Frauen, weil das moralisch richtig ist. Aber das ist der falsche Ansatz. Was in Deutschland fehlt, ist die Vision einer gerechteren, aber auch produktiveren Welt. Wir müssen den Menschen, also vor allem den Männern, klarmachen, dass wir ihnen nichts wegnehmen mit der Gleichberechtigung, sondern dass alle davon profitieren."