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Ich habe an der LMU BWL und Wirtschaftspsychologie studiert und anschließend viele Jahre im Marketing und in der Markt- und Sozialforschung gearbeitet. Seit meiner Schulzeit habe ich mich für Berufe und die den jeweiligen Berufen innewohnenden persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten sowie für die Organisation und die Rahmenbedingungen von Arbeit interessiert. Heute sind wir an einem Punkt angelangt, an dem sich vieles ändern wird, und anders wie früher, die Selbstverantwortung jedes einzelnen von uns gefragt ist. Viele junge Menschen sind darauf nicht vorbereitet. Mehr Aufklärung zu bieten ist für mich die Motivation für mein Engagement bei piqd.
Jeder vierte Jugendliche verlässt die Schule mit maximal einem Hauptschulabschluss. Von diesen erhält nur etwa die Hälfte einen vollwertigen Ausbildungsplatz, obwohl sich die Anzahl der offenen Ausbildungsstellen in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Jugendinstituts.
Über ein Drittel strebt einen weiteren Schulbesuch und damit höherwertigen Schulabschluss an. Doch die Sorge um ihre Zukunft und Unsicherheit dieser Jugendlichen ist hoch. Oft sind sie leistungsbereit, wissen aber nicht, wo ihre beruflichen Chancen liegen und fürchten eine falsche Wahl zu treffen oder in einer prekären Lebenssituation zu landen.
Interessant ist, dass sich das Auswahlspektrum für Mädchen auf mittlerweile NUR 25 Berufe eingeschränkt hat, während sich das Spektrum für junge Männer ausdifferenziert und bei immerhin 40 Wahlmöglichkeiten für eine Ausbildung liegt.
In der Studie wird deutlich, dass schulische wie auch außerschulische Unterstützung sehr früh ansetzen und das Übergangssystem überdacht werden muss. Letzteres müsste viel stärker unkonventionelle Maßnahmen wie individuelles Mentoring, individuelles Coaching und peer-to-peer-Ansätze einbeziehen.
Unkonventioneller müsste das Übergangssystem – immerhin ein Drittel der Jugendlichen landet dort nach der Schule – auch in den schulischen und außerschulischen Angeboten werden. Der Wandel der Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung wird nicht mitgedacht.
Es wird auch deutlich, wie wenig die Eltern über die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt informiert sind. Deren Unsicherheit überträgt sich auch auf Ihre Kinder.
Quelle: Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany sueddeutsche.de
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