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Norddeutscher. Lebt seit über 15 Jahren in Hamburg. Arbeitet für große Magazine und TV-Sendungen. Freischreiber by heart. Bildet an der Akademie für Publizistik Volontäre aus.
Der Tod der Labour-Abgeordneten Jo Cox hat für Entsetzen gesorgt. Ihr Mörder war allem Anschein nach britischer Nationalist und tötete aus politischen Motiven. Auch das Attentat auf Henriette Reker während des OB-Wahlkampfes in Köln im vergangenen Okotober war politisch motiviert, den Täter trieb die Unzufriedenheit über die Asyl- und Flüchtlingspolitik. Die politische Klima in den europäischen Demokratien ist rauer geworden, die Androhung von Gewalt, und sei es "nur" von durchgeknallten Einzeltätern, schwebt als Damoklesschwert über der Debatte.
Dass nicht nur die Rechte, sondern auch die extreme Linke diese Klaviatur zu spielen weiß, zeigt jetzt ein Fall aus Hamburg-Wilhelmsburg: Dort sind in der vergangen Woche Plakate der "Antifaschistischen Aktion" aufgetaucht: Unter der Überschrift "Achtung, Rassist_Innen im Viertel" ist ein Foto AfD-Politikerin Nicole Jordan zu sehen, die für ihre "menschenverachtende Politik [...] zur Verantwortung gezogen" werden müsse. Auf dem Steckbrief steht ebenfalls ihre vollständige Adresse sowie die Namen ihres Mannes und ihrer kleinen Tochter.
Jordan hat Anzeige erstattet, der Staatsschutz ermittelt. Inzwischen haben auch alle Parteien der Bürgerschaft den Vorgang öffentlich verurteilt. Bei aller Abneigung, die ich persönlich gegenüber dem Gedankengut der AfD empfinde - Steckbrief-Aktionen wie diese vergiften den politischen Diskurs weiter und katapultieren uns zurück in Weimarer Verhältnisse.
Quelle: welt.de welt.de
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