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WeWork - die Auslöschung des Einhorns

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlSonntag, 24.11.2019

Es ist viel geschrieben worden über WeWork-Gründer Adam Neumann, sein Charisma, mit dem er die beste Firmen-Story seit Apple verkaufte: dass die Co-Working-Spaces seines Unternehmens das Arbeiten im 21. Jahrhundert revolutionieren werden. WeWork wuchs in fast unglaublichem Maße, wurde zu einem der größten Immobiliennutzer in manchen Städten. Bis sich kurz vor dem heiß erwarteten Börsengang herausstellte, dass Neumann das Unternehmen nicht nur als Selbstbedienungsladen für seine Privatjet-Reisen mit ordentlich Marihuana an Bord nutzte: Sein Geschäftsmodell, für das er Abermilliarden eingesammelt hatte, funktionierte auch nicht.

Neumann hat sich brutal verhoben. 40 Milliarden Dollar aus der Bewertung lösten sich auf, Tausende Mitarbeiter müssen gehen. Die Vanity Fair hat die Geschichte mit etwas Abstand am besten aufgeschrieben. Sie hat mit vielen Insidern gesprochen und rekonstruiert Neumanns Größenwahn ebenso wie die Blindheit seiner Investoren - und das daraus resultierende "unicorn extinction event", in dem der Wert des "Einhorns" We Work sich als Luftnummer herausstellte.

(Dazu auch der Artikel aus dem Wall Street Journal, der Neumanns Ende mit einleitete: https://www.wsj.com/articles/this-is-not-the-way-everybody-behaves-how-adam-neumanns-over-the-top-style-built-wework-11568823827

Bleibt die Frage: Wie konnte Neumann so viele Leute überzeugen, er sei der neue Steve Jobs? Eine These aus dem Artikel: Boomer kennen das Büro als Hassobjekt. Die Vorstellung, dass es man auch locker und lustig arbeiten kann, ist für sie unglaublich verführerisch - und verleitete sie zum blinden Investieren: 


A new way of working. A new way of living. Work was 24/7, coworkers were friends, office was home, work was life. For baby boomers who experienced office life as cubicles and bad coffee, his message was irresistible. “Every investor who walked through was sold,” a WeWork executive told me. They saw Neumann as a millennial prophet who did shots of Don Julio during meetings while preaching about the dawn of a new corporate culture, one in which the beer and kombucha flowed and MacBook-toting employees would love coming to work.
WeWork - die Auslöschung des Einhorns

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Kommentare 1
  1. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor 5 Jahren

    Spannende Story!

    Man fragt sich wirklich, wie so eine gigantische Kapitalvernichtung passieren konnte und es wird dann plausibler, wenn der Gründer auch als Sektenführer erscheint.

    Auch interessant, wer dann am Ende eigentlich die Gelackmeierten sind: Die Mitarbeiter.

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